Chipgesteuerte Zukunft
Das biologische Denkorgan des Menschen ist ein Auslaufmodell, bald werden Androiden mit künstlicher Intelligenz das posthumane Zeitalter einläuten! Das glaubt zumindest Bernd Vowinkel.
Der Physiker wagt mit seinem Buch nicht nur einen Ausblick in die Zukunft der Menschheit, sondern beschäftigt sich vor allem mit der eng daran geknüpften Grundlagenforschung zu Gehirn, Intelligenz und Bewusstsein. Vowinkel zeichnet ein Bild vor dem Hintergrund technischer Machbarkeiten sowie philosophischer Überlegungen wie etwa zur Existenz des freien Willens. Sein Szenario einer chipgesteuerten Zukunft wirkt dabei nicht überdreht, sondern weckt vor allem Neugier.
Wer aber die Beschreibung einer futuristischen Gesellschaft voller denkender Roboter erwartet, wird teilweise enttäuscht sein. Vielmehr gibt das Buch einen Überblick über den momentanen Forschungsstand in Mikro- und Nanotechnologie, Astronomie, Neurowissenschaften und Philosophie. Nach Meinung des Autors wird die künstliche, vom Menschen konstruierte Intelligenz unsere Gesellschaft in den nächsten hundert Jahren von Grund auf verändern.
Vowinkel fordert seine Leser daher auf, schon heute den Grundstein für ethisch-moralische und philosophische Diskussionen zu legen, die unweigerlich auf uns zukommen werden, wenn es gelingen sollte, Bewusstsein künstlich zu erzeugen.
Sein Buch steht in der Tradition Karl Poppers: Der bekannte Philosoph forderte, auch komplizierte Sachverhalte müssten stets klar und verständlich dargestellt werden – andernfalls könne man Erklärungsversuche gleich bleiben lassen. Vowinkel zumindest bemüht sich merklich um Verständlichkeit. Dies gelingt ihm in seinen ausführlichen Kapiteln über die Neurobiologie des menschlichen Gehirns und die Philosophie des Geistes.
Im eigentlichen Hauptteil, der sich mit der Entwicklung der künstlichen Intelligenz beschäftigt, verliert Vowinkel den Leser jedoch womöglich vor lauter – teils kompliziertern – Zahlenbeispielen. Nicht überlesen sollte man dabei seine interessante Einschätzung, dass Verbesserungen in der gegenwärtigen Siliziumchip-Technologie spätestens bis zum Jahr 2020 ausgereizt sein werden. Doch er schlägt auch kritische Töne an: So weit es die Robotik und Computerlinguistik auch gebracht haben mögen – bisher ist man in allen Bereichen, in denen Maschinen mit Menschen interagieren, von intelligentem oder gar bewusstem Verhalten weit entfernt.
Keine Frage der Machbarkeit
Trotzdem ist es für den Autor nur eine Frage der Zeit und nicht der Machbarkeit, dass Programme in virtuellen Welten eigenes Bewusstsein erlangen. Das macht er vor allem an der Lösung des Problems der Energieversorgung und der momentan nur begrenzt steigerbaren Rechenkapazität von Computern fest. Genauso aussichtsreich beurteilt er die Entdeckungen im Bereich der Quantencomputer sowie der Nanotechnologie oder Versuche, eine Theorie zu entwerfen, die alle physikalischen Gesetze und Theorien – also vor allem die Quanten- und Relativitätstheorie – in sich vereint. Ob der kreative Prozess, neue Intelligenz zu erschaffen, das Wissen über unser eigenes Bewusstsein mehren wird, bleibt für den Autor hingegen fraglich.
An manchen Stellen hält sich Vowinkel recht lang mit Machbarkeitsberechnungen und anderen Detailabwägungen auf, die ihn wohl vor dem Urteil bewahren sollen, er schreibe populärwissenschaftlich. Um fantasievolle Zukunftsvisionen ginge es, so der Autor, ihm eben nicht – sondern um einen generellen Einblick in die Problematik des menschlichen Bewusstseins und seine technische Reproduzierbarkeit.
Der Physiker wagt mit seinem Buch nicht nur einen Ausblick in die Zukunft der Menschheit, sondern beschäftigt sich vor allem mit der eng daran geknüpften Grundlagenforschung zu Gehirn, Intelligenz und Bewusstsein. Vowinkel zeichnet ein Bild vor dem Hintergrund technischer Machbarkeiten sowie philosophischer Überlegungen wie etwa zur Existenz des freien Willens. Sein Szenario einer chipgesteuerten Zukunft wirkt dabei nicht überdreht, sondern weckt vor allem Neugier.
Wer aber die Beschreibung einer futuristischen Gesellschaft voller denkender Roboter erwartet, wird teilweise enttäuscht sein. Vielmehr gibt das Buch einen Überblick über den momentanen Forschungsstand in Mikro- und Nanotechnologie, Astronomie, Neurowissenschaften und Philosophie. Nach Meinung des Autors wird die künstliche, vom Menschen konstruierte Intelligenz unsere Gesellschaft in den nächsten hundert Jahren von Grund auf verändern.
Vowinkel fordert seine Leser daher auf, schon heute den Grundstein für ethisch-moralische und philosophische Diskussionen zu legen, die unweigerlich auf uns zukommen werden, wenn es gelingen sollte, Bewusstsein künstlich zu erzeugen.
Sein Buch steht in der Tradition Karl Poppers: Der bekannte Philosoph forderte, auch komplizierte Sachverhalte müssten stets klar und verständlich dargestellt werden – andernfalls könne man Erklärungsversuche gleich bleiben lassen. Vowinkel zumindest bemüht sich merklich um Verständlichkeit. Dies gelingt ihm in seinen ausführlichen Kapiteln über die Neurobiologie des menschlichen Gehirns und die Philosophie des Geistes.
Im eigentlichen Hauptteil, der sich mit der Entwicklung der künstlichen Intelligenz beschäftigt, verliert Vowinkel den Leser jedoch womöglich vor lauter – teils kompliziertern – Zahlenbeispielen. Nicht überlesen sollte man dabei seine interessante Einschätzung, dass Verbesserungen in der gegenwärtigen Siliziumchip-Technologie spätestens bis zum Jahr 2020 ausgereizt sein werden. Doch er schlägt auch kritische Töne an: So weit es die Robotik und Computerlinguistik auch gebracht haben mögen – bisher ist man in allen Bereichen, in denen Maschinen mit Menschen interagieren, von intelligentem oder gar bewusstem Verhalten weit entfernt.
Keine Frage der Machbarkeit
Trotzdem ist es für den Autor nur eine Frage der Zeit und nicht der Machbarkeit, dass Programme in virtuellen Welten eigenes Bewusstsein erlangen. Das macht er vor allem an der Lösung des Problems der Energieversorgung und der momentan nur begrenzt steigerbaren Rechenkapazität von Computern fest. Genauso aussichtsreich beurteilt er die Entdeckungen im Bereich der Quantencomputer sowie der Nanotechnologie oder Versuche, eine Theorie zu entwerfen, die alle physikalischen Gesetze und Theorien – also vor allem die Quanten- und Relativitätstheorie – in sich vereint. Ob der kreative Prozess, neue Intelligenz zu erschaffen, das Wissen über unser eigenes Bewusstsein mehren wird, bleibt für den Autor hingegen fraglich.
An manchen Stellen hält sich Vowinkel recht lang mit Machbarkeitsberechnungen und anderen Detailabwägungen auf, die ihn wohl vor dem Urteil bewahren sollen, er schreibe populärwissenschaftlich. Um fantasievolle Zukunftsvisionen ginge es, so der Autor, ihm eben nicht – sondern um einen generellen Einblick in die Problematik des menschlichen Bewusstseins und seine technische Reproduzierbarkeit.
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