Das Standardwerk zu einer neuen Wissenschaft: Molekulare Medizin
Häufig wird eine neue Wissenschaft über ein Lehrbuch definiert. So auch bei der Molekularen Medizin, die sich erst in den letzten zehn Jahren entwickelt hat. Unter diesem Begriff wird die Verbindung aus der ehemals rein basiswissenschaftlichen Molekularbiologie und ihrer Anwendung in der Klinik verstanden. Das Buch „Molekulare Medizin — Grundlagen, Pathomechanismen, Klinik“, erschienen bei de Gruyter, setzt nun auf vorbildliche Weise dieses Konzept um: verständlich, sehr ausführlich und immer interessant. Das Werk ist in drei Abschnitte unterteilt: zunächst werden die theoretischen und methodologischen Grundlagen erläutert. Es folgt eine eingehende Beschreibung des derzeitigen molekularbiologischen Kenntnisstandes an Beispielen etwa aus der Hämatologie und Onkologie. Abschließend werden therapeutische Entwicklungen und Konsequenzen aus der Gentherapie und dem Humangenomprojekt diskutiert. Die Fülle der Informationen ist beeindruckend und wäre sicher überwältigend ohne die übersichtliche Gliederung der Kapitel und den logischen Aufbau des ganzen Werkes. Es dürfte kaum ein weiteres Lehrbuch geben — und schon gar keins in deutscher Sprache —, das so unterschiedliche Themen wie RNA-Prozessierung, Apoptose, Prionen-Erkrankungen und schließlich die ethischen Implikationen der molekularen Medizin so kompetent und anschaulich in zahlreichen teilweise farbigen Abbildungen darstellt. Kurzum: Ein ausgezeichnetes Fachbuch, das nicht nur für Studenten, sondern auch für die in der Forschung oder Klinik tätigen Experten zur Einführung und Vertiefung in die molekulare Medizin unverzichtbar sein wird.
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