Erster Einstieg in die Himmelsbeobachtung
Viele Menschen sind vom Anblick des Sternhimmels fasziniert, aber mit dem Muster der Sternbilder oder dem Lauf der Planeten nicht vertraut und wissen nicht, wie man sich dort oben zurechtfindet. An all diejenigen wendet sich "Orientierung am Nachthimmel" von Stephan Schurig. Das Buch nimmt einen an die Hand und erklärt Schritt für Schritt, wann welche Sterne zu sehen sind, wie man die Sternbilder findet und wo im Lauf der nächsten Jahre Mond und Planeten am Himmel stehen.
"Orientierung am Nachthimmel" ist klar in drei aufeinander aufbauende Abschnitte gegliedert und ähnelt damit im Konzept den anderen Einsteigertiteln zur Astronomie im Oculum-Verlag. Der erste Teil des Buches erläutert in großformatigen, durchgehend farbigen Grafiken die Grundlagen der Himmelsmechanik, damit der Leser die Bewegungen von Sonne, Mond und Sternen am Himmel nachvollziehen kann. Die Seiten A bis H widmen sich jeweils der Orientierung an der Himmelskugel, dem Sonnenstand und den Jahreszeiten, den Mondphasen, Sonnen- und Mondfinsternissen, der scheinbaren Bahn der Sonne entlang des Tierkreises, den Stellungen der Planeten und der scheinbaren Bewegung des Sternhimmels durch die Erddrehung.
Viele dieser Zusammenhänge werden in anderen Einführungen in die Himmelsbeobachtung auf zwei Dimensionen reduziert dargestellt, hier sind die Grafiken meist dreidimensional gehalten und dadurch viel anschaulicher. Einzig bei den Finsternissen vermisst man eine Illustration der Neigung der Mondbahn gegen die Erdbahnebene. Jede Abbildung wird in kurzen, aber prägnanten Schritten erläutert. Die "Orientierung am Nachthimmel" beschränkt sich dabei auf das Wesentliche und verzichtet auf Details, die im Folgenden nicht benötigt werden, so wird beispielsweise auf das Koordinatensystem von Rektaszension und Deklination nicht eingegangen. Manchmal sind die Erklärungen allerdings etwas zu kurz oder missverständlich ausgefallen, wenn es zum Beispiel heißt "Alle Planeten wie unsere Erde kreisen in einer Ebene um die Sonne" (ja, aber nicht in derselben) oder "Durch den Blick von unten an die Himmelskuppel sehen die Himmelsrichtungen vertauscht aus" (aber nur auf Kartendarstellungen).
Auf diese kleine, aber feine Einführung in die Himmelsmechanik folgen die Seiten 0 bis IV, auf denen der Leser zunächst den Großen Wagen und den Polarstern kennenlernt, um dann von dieser Konstellation ausgehend die für die vier Jahreszeiten typischen Sternbilder aufzusuchen. Die Orientierung am Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Wintersternhimmel erfolgt dabei jeweils in fünf Schritten: Zuerst wird der Große Wagen aufgesucht, dann werden von dort aus Verbindungslinien zu den hellsten Sternen gezogen. Zusätzlich zu den markantesten Sternbildern werden dann auch auffällige Gruppierungen wie das Sommerdreieck, das Wintersechseck oder die Plejaden präsentiert.
Viele der verwendeten Muster à la "verlängere die Verbindungslinie zwischen diesen beiden Sternen und man stößt auf..." sind weit verbreitet, aber in diesem Buch erstmalig derart explizit zusammengetragen. Ungebräuchlicher ist es dagegen sicherlich, sich vom Großen Wagen über den ganzen Himmel zum Orion zu hangeln, der wiederum selber leicht zu erkennen ist.
Während die Sternkarten der vier Jahreszeiten als klassische stereografische Projektion mit dem Zentrum der Abbildung auf dem Zenit und dem Horizont am umlaufenden Rand ausgeführt sind, nutzen die zwölf Monatssternkarten die ungewöhnlichere Form mit dem Horizont als Abbildungsebene. Dadurch ergeben sich zweiteilige doppelseitige Karten mit geradem Horizont, die jeweils die Nord- und Südhälfte der Himmelskugel abdecken. Am Ost- und Westrand überschneiden sich die beiden Hälften großzügig.
Die Nordansicht enthält dabei immer den für die anfängliche Orientierung wichtigen Großen Wagen und die übrigen zirkumpolaren Sternbilder, während sich auf der Südansicht die für die Jahreszeiten typischen Konstellationen konzentrieren. Die Karten zeigen den Großteil der Sternbilder, nur einigen wenigen unscheinbaren Figuren außerhalb des Tierkreises wie Giraffe, Füchschen oder dem kleinen Löwen fehlen die Verbindungslinien und die Bezeichnungen. Insgesamt trägt die Abwesenheit dieser Sternbilder eher zur Übersichtlichkeit der Karte bei, als dass man sie vermisst.
In den Karten verzeichnet dagegen ist die Lage der Ekliptik und mit ihr die Positionen der hellen Planeten im jeweiligen Monat in den Jahren 2010, 2011, 2012 und 2013 als farbige Bahnspuren mit Pfeilmarkierung in Bewegungsrichtung. Hier hätte man entweder die Linienstärke oder die Farbe ruhig etwas kräftiger wählen können, denn häufig sind die hellsten Sterne leichter auf den ersten Blick in der Karte auszumachen als die meist noch helleren Planeten. Beide Kartenhälften werden von jeweils vier verkleinerten Versionen begleitet, in denen die Positionen des Mondes und seine Phasen in den vier Jahren dargestellt sind. Die Daten zu Mond und Planeten bereichern das Buch somit um die einfachsten Elemente eines astronomischen Jahrbuchs, machen aber natürlich auch eine Neuauflage in spätestens zwei bis drei Jahren erforderlich. In den oberen Ecken, wo die Projektion die stärksten Verzerrungen zeigen würde, findet man eine Zeitskala, die es erlaubt, die Kartenansicht (natürlich ohne Mond und Planeten) auf andere Monate und Uhrzeiten zu übertragen.
"Orientierung am Nachthimmel" ist ein wunderbar einfach gehaltener Leitfaden für alle, die lernen möchten, sich am Sternhimmel zurechtzufinden. Optische Hilfsmittel wie Ferngläser oder gar Teleskope sind dabei aber nicht vorgesehen. In den Karten sind keinerlei Objekte verzeichnet, auch solche wie der Orionnebel oder die Andromedagalaxie nicht, die man schon mit bloßem Auge ausmachen kann. Insofern ist es mit Sicherheit auch ein Buch, das Lust auf mehr macht. Zusätzlich zum großzügigen A4-Format hat der Verlag wie bei anderen praxisnahen Titeln aus seinem Programm auf die robuste feuchtigkeitsabweisende Beschichtung, dickes Papier und die bewährte Ringbuchbindung zurückgegriffen. Nicht nur die Karten, auch die Grafiken in der Einführung sind durchgehend rotlichttauglich gestaltet, so dass das Buch zu einem praktischen Begleiter bei der Erkundung des Sternhimmels wird. Die hervorragende grafische Umsetzung und die einfachen Erklärungen bei großem Schriftbild erlauben es, dass man "Orientierung am Nachthimmel" durchaus auch Kindern an die Hand geben kann.
"Orientierung am Nachthimmel" ist klar in drei aufeinander aufbauende Abschnitte gegliedert und ähnelt damit im Konzept den anderen Einsteigertiteln zur Astronomie im Oculum-Verlag. Der erste Teil des Buches erläutert in großformatigen, durchgehend farbigen Grafiken die Grundlagen der Himmelsmechanik, damit der Leser die Bewegungen von Sonne, Mond und Sternen am Himmel nachvollziehen kann. Die Seiten A bis H widmen sich jeweils der Orientierung an der Himmelskugel, dem Sonnenstand und den Jahreszeiten, den Mondphasen, Sonnen- und Mondfinsternissen, der scheinbaren Bahn der Sonne entlang des Tierkreises, den Stellungen der Planeten und der scheinbaren Bewegung des Sternhimmels durch die Erddrehung.
Viele dieser Zusammenhänge werden in anderen Einführungen in die Himmelsbeobachtung auf zwei Dimensionen reduziert dargestellt, hier sind die Grafiken meist dreidimensional gehalten und dadurch viel anschaulicher. Einzig bei den Finsternissen vermisst man eine Illustration der Neigung der Mondbahn gegen die Erdbahnebene. Jede Abbildung wird in kurzen, aber prägnanten Schritten erläutert. Die "Orientierung am Nachthimmel" beschränkt sich dabei auf das Wesentliche und verzichtet auf Details, die im Folgenden nicht benötigt werden, so wird beispielsweise auf das Koordinatensystem von Rektaszension und Deklination nicht eingegangen. Manchmal sind die Erklärungen allerdings etwas zu kurz oder missverständlich ausgefallen, wenn es zum Beispiel heißt "Alle Planeten wie unsere Erde kreisen in einer Ebene um die Sonne" (ja, aber nicht in derselben) oder "Durch den Blick von unten an die Himmelskuppel sehen die Himmelsrichtungen vertauscht aus" (aber nur auf Kartendarstellungen).
Auf diese kleine, aber feine Einführung in die Himmelsmechanik folgen die Seiten 0 bis IV, auf denen der Leser zunächst den Großen Wagen und den Polarstern kennenlernt, um dann von dieser Konstellation ausgehend die für die vier Jahreszeiten typischen Sternbilder aufzusuchen. Die Orientierung am Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Wintersternhimmel erfolgt dabei jeweils in fünf Schritten: Zuerst wird der Große Wagen aufgesucht, dann werden von dort aus Verbindungslinien zu den hellsten Sternen gezogen. Zusätzlich zu den markantesten Sternbildern werden dann auch auffällige Gruppierungen wie das Sommerdreieck, das Wintersechseck oder die Plejaden präsentiert.
Viele der verwendeten Muster à la "verlängere die Verbindungslinie zwischen diesen beiden Sternen und man stößt auf..." sind weit verbreitet, aber in diesem Buch erstmalig derart explizit zusammengetragen. Ungebräuchlicher ist es dagegen sicherlich, sich vom Großen Wagen über den ganzen Himmel zum Orion zu hangeln, der wiederum selber leicht zu erkennen ist.
Während die Sternkarten der vier Jahreszeiten als klassische stereografische Projektion mit dem Zentrum der Abbildung auf dem Zenit und dem Horizont am umlaufenden Rand ausgeführt sind, nutzen die zwölf Monatssternkarten die ungewöhnlichere Form mit dem Horizont als Abbildungsebene. Dadurch ergeben sich zweiteilige doppelseitige Karten mit geradem Horizont, die jeweils die Nord- und Südhälfte der Himmelskugel abdecken. Am Ost- und Westrand überschneiden sich die beiden Hälften großzügig.
Die Nordansicht enthält dabei immer den für die anfängliche Orientierung wichtigen Großen Wagen und die übrigen zirkumpolaren Sternbilder, während sich auf der Südansicht die für die Jahreszeiten typischen Konstellationen konzentrieren. Die Karten zeigen den Großteil der Sternbilder, nur einigen wenigen unscheinbaren Figuren außerhalb des Tierkreises wie Giraffe, Füchschen oder dem kleinen Löwen fehlen die Verbindungslinien und die Bezeichnungen. Insgesamt trägt die Abwesenheit dieser Sternbilder eher zur Übersichtlichkeit der Karte bei, als dass man sie vermisst.
In den Karten verzeichnet dagegen ist die Lage der Ekliptik und mit ihr die Positionen der hellen Planeten im jeweiligen Monat in den Jahren 2010, 2011, 2012 und 2013 als farbige Bahnspuren mit Pfeilmarkierung in Bewegungsrichtung. Hier hätte man entweder die Linienstärke oder die Farbe ruhig etwas kräftiger wählen können, denn häufig sind die hellsten Sterne leichter auf den ersten Blick in der Karte auszumachen als die meist noch helleren Planeten. Beide Kartenhälften werden von jeweils vier verkleinerten Versionen begleitet, in denen die Positionen des Mondes und seine Phasen in den vier Jahren dargestellt sind. Die Daten zu Mond und Planeten bereichern das Buch somit um die einfachsten Elemente eines astronomischen Jahrbuchs, machen aber natürlich auch eine Neuauflage in spätestens zwei bis drei Jahren erforderlich. In den oberen Ecken, wo die Projektion die stärksten Verzerrungen zeigen würde, findet man eine Zeitskala, die es erlaubt, die Kartenansicht (natürlich ohne Mond und Planeten) auf andere Monate und Uhrzeiten zu übertragen.
"Orientierung am Nachthimmel" ist ein wunderbar einfach gehaltener Leitfaden für alle, die lernen möchten, sich am Sternhimmel zurechtzufinden. Optische Hilfsmittel wie Ferngläser oder gar Teleskope sind dabei aber nicht vorgesehen. In den Karten sind keinerlei Objekte verzeichnet, auch solche wie der Orionnebel oder die Andromedagalaxie nicht, die man schon mit bloßem Auge ausmachen kann. Insofern ist es mit Sicherheit auch ein Buch, das Lust auf mehr macht. Zusätzlich zum großzügigen A4-Format hat der Verlag wie bei anderen praxisnahen Titeln aus seinem Programm auf die robuste feuchtigkeitsabweisende Beschichtung, dickes Papier und die bewährte Ringbuchbindung zurückgegriffen. Nicht nur die Karten, auch die Grafiken in der Einführung sind durchgehend rotlichttauglich gestaltet, so dass das Buch zu einem praktischen Begleiter bei der Erkundung des Sternhimmels wird. Die hervorragende grafische Umsetzung und die einfachen Erklärungen bei großem Schriftbild erlauben es, dass man "Orientierung am Nachthimmel" durchaus auch Kindern an die Hand geben kann.
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