The Dark Lady of DNA
Der Name "Rosalind Franklin" ist bei weitem nicht so bekannt wie etwa der der Nobelpreisträger James Watson und Francis Crick. Dabei waren es die Aufnahmen der international anerkannten Röntgenkristallographin, die wohl den entscheidenden Hinweis auf den Aufbau des Erbmoleküls gaben. Gerade dem Leben dieser Frau im Hintergrund hat nun Brenda Maddox ihr Buch "Rosalind Franklin. Die Entdeckung der DNA oder der Kampf einer Frau um wissenschaftliche Anerkennung" gewidmet. Das Ergebnis ist eine außergewöhnlich klare und weitsichtige Biographie über eine brillante Wissenschaftlerin und eigenwillige Persönlichkeit – ein echter Glücksfall für die interessierte Leserschaft!
Die Biographin Brenda Maddox hat nicht nur unzählige Gespräche mit Zeitzeugen geführt, sondern diese auch äußerst geschickt ausgewertet: Hier scheint nicht der geringste Anflug von Eitelkeiten und den sonst so üblichen Anekdoten auf, die meist wenig erhellend und eher peinlich wirken. Der Autorin geht es bei der Würdigung der wissenschaftlichen Leistungen Rosalind Franklins vor allem um eines: Wahrheitsfindung jenseits der leidlich bekannten Grabenkämpfe rund um die spektakuläre Entdeckung der DNA-Struktur (siehe auch wissenschaft-online Spezial vom 13.04.2003: "Die Frau hinter dem Bild".)
Brenda Maddox wird nicht nur Rosalind Franklin sondern auch vielen anderen, mit ihr wissenschaftlich verbundenen Persönlichkeiten gerecht. Ein bitterer Nachgeschmack in Sachen Gerechtigkeit für diese Frau und Wissenschaftlerin bleibt aus. Denn weniger die Kollegen, Vorgesetzten oder Juroren brachten sie um weiteren Ruhm, sondern ihre tödliche Krebserkrankung. Rosalind Franklin starb 1957 auf der Höhe ihrer wissenschaftlichen Schaffenskraft und deren Anerkennung – mit Blick auf eine gerade geebnete große Zukunft. Ob man sie bei der Nobelpreisvergabe 1962 gewürdigt hätte, bleibt Spekulation.
James Watson jedenfalls ließ in seinem 1968 erschienenen Buch "Die Doppelhelix" kaum ein gutes Haar an dem Menschen Rosalind Franklin. Nachdem er die Persönlichkeit dieser Frau in seinem Werk so verunglimpfte, versucht Brenda Maddox in ihrer Biographie eine auf angenehme Weise distanzierte und zugleich feinfühlige Betrachtung. Hier wird nichts beschönigt, aber sehr viel deutlich. Und vor allem eines klar: der Mensch mit Namen "Rosy" in Watsons Buch ist eine literarisch konstruierte, karikierte Figur. Dem persönlichen Format einer Rosalind Franklin wurde die Öffentlichkeit erst sehr viel später gerecht.
Einziges Manko des Buches: dieser Inhalt hätte eine bessere Aufbereitung und Vermarktung verdient. Ein sorgfältiges Korrektorat zum Beispiel und einen originelleren und vor allem treffenderen Titel. Eine sachliche Biographie, die sich über weite Teile so spannend liest wie ein Wissenschaftskrimi, hätte das allemal verdient.
Die Biographin Brenda Maddox hat nicht nur unzählige Gespräche mit Zeitzeugen geführt, sondern diese auch äußerst geschickt ausgewertet: Hier scheint nicht der geringste Anflug von Eitelkeiten und den sonst so üblichen Anekdoten auf, die meist wenig erhellend und eher peinlich wirken. Der Autorin geht es bei der Würdigung der wissenschaftlichen Leistungen Rosalind Franklins vor allem um eines: Wahrheitsfindung jenseits der leidlich bekannten Grabenkämpfe rund um die spektakuläre Entdeckung der DNA-Struktur (siehe auch wissenschaft-online Spezial vom 13.04.2003: "Die Frau hinter dem Bild".)
Brenda Maddox wird nicht nur Rosalind Franklin sondern auch vielen anderen, mit ihr wissenschaftlich verbundenen Persönlichkeiten gerecht. Ein bitterer Nachgeschmack in Sachen Gerechtigkeit für diese Frau und Wissenschaftlerin bleibt aus. Denn weniger die Kollegen, Vorgesetzten oder Juroren brachten sie um weiteren Ruhm, sondern ihre tödliche Krebserkrankung. Rosalind Franklin starb 1957 auf der Höhe ihrer wissenschaftlichen Schaffenskraft und deren Anerkennung – mit Blick auf eine gerade geebnete große Zukunft. Ob man sie bei der Nobelpreisvergabe 1962 gewürdigt hätte, bleibt Spekulation.
James Watson jedenfalls ließ in seinem 1968 erschienenen Buch "Die Doppelhelix" kaum ein gutes Haar an dem Menschen Rosalind Franklin. Nachdem er die Persönlichkeit dieser Frau in seinem Werk so verunglimpfte, versucht Brenda Maddox in ihrer Biographie eine auf angenehme Weise distanzierte und zugleich feinfühlige Betrachtung. Hier wird nichts beschönigt, aber sehr viel deutlich. Und vor allem eines klar: der Mensch mit Namen "Rosy" in Watsons Buch ist eine literarisch konstruierte, karikierte Figur. Dem persönlichen Format einer Rosalind Franklin wurde die Öffentlichkeit erst sehr viel später gerecht.
Einziges Manko des Buches: dieser Inhalt hätte eine bessere Aufbereitung und Vermarktung verdient. Ein sorgfältiges Korrektorat zum Beispiel und einen originelleren und vor allem treffenderen Titel. Eine sachliche Biographie, die sich über weite Teile so spannend liest wie ein Wissenschaftskrimi, hätte das allemal verdient.
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