Die schönste Hauptsache der Welt
Was Liebe oder Sex mit dem Gehirn zu tun haben, erklärt die US-Journalistin Kayt Sukel in diesem unterhaltsamen Sachbuch. Zunächst unterteilt sie das Denkorgan in drei Systeme: eins für Sexualität, eins für Zuneigung und ein weiteres für romantische Liebe. Dann erklärt Sukel anschaulich, wie diese Gefühle jeweils zu Stande kommen. Die Autorin beleuchtet die Monogamie bei Präriewühlmäusen, vergleicht die Hirnaktivität bei Verliebten mit der von Kokainsüchtigen und forscht nach den Wurzeln der Sexsucht. Auch ein Exkurs darüber, was beim Orgasmus im Hirn passiert, fehlt natürlich nicht.
Zug um Zug setzt Sukel so Fakten an die Stelle von Mythen und Vorurteilen. Sie besitzt die Gabe, ihre Leser zu fesseln, und scheut auch persönlichen Einsatz nicht: Im fMRT-Scanner masturbierte sie sogar selbst im Dienst der Wissenschaft, um ihr Gehirn beim Orgasmus untersuchen zu lassen. Respekt!
Im Literaturwald der Liebe wächst viel Unkraut. Statt krude evolutionäre Erklärungen zu liefern, nähert sich Sukel dem Thema wissenschaftlich fundiert und ohne bemühte Interpretationen. Denn die Autorin weiß: "Das Sexualverhalten des Menschen hat sich in den letzten 100 000 Jahren von unserem Hormonhaushalt emanzipiert."
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