Leben mit Sternen. Eine kurze Geschichte der Astronomie
Anhand der Biografien von neun bedeutenden Wissenschaftlern schildert Thomas Bührke in "Sternstunden der Astronomie" bahnbrechende Entdeckungen in der Astronomie. Er beginnt mit Nikolaus Kopernikus, dessen Beobachtungen zu der Erkenntnis führten, dass die Erde um die Sonne kreist, und endet mit Julius Robert Oppenheimer, der nicht nur Chef des amerikanischen Atombombenprogramms war, sondern auch an der Theorie schwarzer Löcher arbeitete. Die anderen Protagonisten des Buches sind Kepler, Galilei, Herschel, Bessel, Leverrier, Adams und Hubble. Andere Astronomen finden jedoch ebenfalls Erwähnung, und ihre regen Kontakte auch zu Monarchen, Theologen und anderen Berühmtheiten der Zeit werden spannend geschildert. Immer wieder erfahren die Leser, dass viele frühe Astronomen unter Einsatz ihres Lebens oder zum Schaden ihrer Karriere arbeiteten, sei es, weil sie an ihre physischen Grenzen gingen oder weil sie aus weltanschaulichen Gründen verfolgt wurden. Es geht also mehr um die Astronomen als um die Astronomie – was auch schon der formale Aufbau des Buches deutlich macht. Im Mittelpunkt stehen die persönlichen und geschichtlichen Umstände, in denen Kopernikus und Co. zu ihren Entdeckungen kamen. Dazu sind die Kapitel angereichert mit einer Fülle biografischer Details und oft kuriosen Anekdoten – die das Buch insgesamt unterhaltsam und interessant machen. Leider behandelt Bührkle die wissenschaftlichen Zusammenhänge oft nur sehr oberflächlich und unpräzise. Auch in einem biografisch-historischen Abriss wäre ein behutsamer Umgang mit den Fakten wünschenswert gewesen. Die wissenschaftlichen Aussagen und Erklärungen des Autors sind aber nicht immer richtig. Störend wirkt auch, dass Bührke sich bisweilen in clichéhaften und verklärenden Formulierungen verliert. Insgesamt liegt dennoch ein sehr lesbares Buch vor, das einen unterhaltsamen Überblick über die Entwicklung der Astronomie bietet. Wer allerdings etwas über das Universum und seine Erforschung lernen möchte, wird durch die Menge biografischer Details eher verwirrt als aufgeklärt. Abgerundet wird das Buch mit einer guten Bibliographie und 24 Abbildungen.
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