The Birds, the Bees and the Platypuses
Michael Gross ist Biophysiker aus der Regensburger Faltersammlung mit aufmerksamem Sinn für das Umfeld und Begabung, das Beobachtete pointiert und kompakt darzustellen. Er versucht vom Experiment her komplizierte Naturzusammenhänge zu skizzieren und eingängig zu zeigen, "wo es lang geht". Als Resultat firmieren unter seinem Gütesiegel sowohl prompte, pointierte Resümees aus seiner Forschungswelt wie frisch lesbare, verwebende Bücher über aktuelle Themen. Es gehört zum Geschäft, dass alles etwas aufgepeppt sein muss, aber er tut es mit Maß und Zurückhaltung. Seine über 15 Jahre "im Grenzland der Forschung" gesammelten und hier ausgestellten Kurztrophäen enden meist mit einem kritischen Blick auf deren Zustand im Sommer 2007 (so konnte also auch noch nicht das bestätigende Ergebnis der Genom- Entschlüsselung des Schnabeltiers Platypus als Sackgasse eines Vogelsäugers oder umgekehrt eingebracht werden).
Die zuweilen sehr kurzen Essays über Wissenschaftsfortschritte in Biophysik (-chemie, -logie, -technik, -informatik etc.) nehmen sich vor, auf dem Grenzweg exakter und verständlicher Information dem wissensdurstigen Nichtfachmann Wegzehrung zu geben. Manches ist auch eher ein skizzierendes, von scheinbar leichter Hand dosiertes Placebo. Anderes umkreist Probleme, kann aber noch nicht in sie eindringen, wie in Abstammungs- und Nutzanwendungen.
Man mache sich nichts vor: Eine spaßhafte Einschlaflektüre ist es bestimmt nicht. Sie erhält unser Gemüt in dem instabilen dynamischen Zustand, wie es unser ganzes Dasein ist. Die wenigen Fehler betreffen die Akronymik und deren Interpretation.
Michael Gross´ neues Museum mit seinen mehr als sechzig Aufspießungen ist wieder eine schöne Schmetterlingssammlung, ein gelungenes Zeichen gekonnter Wissenschaftsjournalistik in gehobener Fremdsprache. Insgesamt ist es eine bivalente Gabe für Schenker und Empfänger. Und zu einem angemessenen Preis.
(Die Rezension bezieht sich auf die englische Ausgabe des Buchs, Anm. d. Red.)
Die zuweilen sehr kurzen Essays über Wissenschaftsfortschritte in Biophysik (-chemie, -logie, -technik, -informatik etc.) nehmen sich vor, auf dem Grenzweg exakter und verständlicher Information dem wissensdurstigen Nichtfachmann Wegzehrung zu geben. Manches ist auch eher ein skizzierendes, von scheinbar leichter Hand dosiertes Placebo. Anderes umkreist Probleme, kann aber noch nicht in sie eindringen, wie in Abstammungs- und Nutzanwendungen.
Man mache sich nichts vor: Eine spaßhafte Einschlaflektüre ist es bestimmt nicht. Sie erhält unser Gemüt in dem instabilen dynamischen Zustand, wie es unser ganzes Dasein ist. Die wenigen Fehler betreffen die Akronymik und deren Interpretation.
Michael Gross´ neues Museum mit seinen mehr als sechzig Aufspießungen ist wieder eine schöne Schmetterlingssammlung, ein gelungenes Zeichen gekonnter Wissenschaftsjournalistik in gehobener Fremdsprache. Insgesamt ist es eine bivalente Gabe für Schenker und Empfänger. Und zu einem angemessenen Preis.
(Die Rezension bezieht sich auf die englische Ausgabe des Buchs, Anm. d. Red.)
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