Am Ende stirbt immer der Schöpfer. Eine Simple Story über einen Gentechnik-Frankenstein und seine ungewöhnlichen Schäfchen
Ilona Kreutzfeld, Biologin und freie Wissenschaftsjournalistin in Hamburg, erhält von einem Bekannten ein mehr als ungewöhnliches Urlaubsmitbringsel aus der Karibik: ein Exponat einer neuen Lebensform, wie es scheint, ein Hybridwesen aus Tier und Pflanze — eine unerhörte Kreation der Gentechnik, wie die Analyse durch einen Fachmann schnell beweist. Die Story ihres Lebens witternd, macht sich die Journalistin auf die Jagd nach dem Schöpfer des Wesens, das sie „ULO“ (Unbekanntes lebendes Objekt) tauft. Und während das ULO sich noch Photosynthese betreibend schneckengleich auf ihrer Hamburger Fensterbank hin- und herbewegt, ist Ilona bereits einem fanatischen US-Wissenschaftler vom Zuschnitt „Frankenstein“ auf der Spur, der der Weiterentwicklung der Spezies Homo sapiens sapiens dadurch Beine machen will, dass er über Mikrochips gesteuerte Chimären, die von „Mutterfabriken“ ausgeworfen werden, als „kreative“ Bedrohung in die Biosphäre aussetzt. Natürlich spielt bei einer solchen Konstellation auch der amerikanische Geheimdienst eine Rolle, und natürlich darf eine Romanze der Journalistin mit ihrem wissenschaftlichen Ansprechpartner an der Uni auch nicht fehlen. Was die Schlüssigkeit des Plots angeht, lässt der Roman etliche Wünsche offen. Auch unter literarischen Gesichtspunkten ist er eine kleine Nummer; ein Klischee jagt das andere. Dennoch ist das Buch des ehemaligen GEO-Redakteurs Henning Engeln interessant, leistet es doch eine erstaunlich fundierte Übersetzung des gegenwärtigen Biotechnologie-Hypes aus Presse und TV in das Medium Roman.
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