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Vorratsschädlinge und Hausungeziefer

Dieses Bestimmungsbuch, begründet von Herbert Weidner und in der nun erschienenen 7. Auflage von Udo Sellenschlo fortgeführt und überarbeitet, ist seit Jahrzehnten bestens bewährt. Der Titel Vorratsschädlinge und Hausungeziefer wird dem umfassenden Inhalt jedoch nicht mehr gerecht. Vielmehr muss von Tieren im näheren menschlichen Umfeld gesprochen werden. Seit der 6. Auflage (2003) sind 56 Arten neu in das Werk aufgenommen worden. Globalisierung, Tourismus und die Klimaerwärmung werden hauptsächlich für diese Zunahme verantwortlich gemacht. Eine weitere und neue Quelle für exotische Arten im menschlichen Umfeld enthüllt u. a. das Kapitel Schaben: Funde der Gattungen Neostylopyga, Gromphadorrhina, Blaptica, Blaberus und Panchlora gehen mit sehr viel größerer Wahrscheinlichkeit auf entlaufene Terrarientiere als auf Einschleppungs- bzw. Importereignisse zurück. Dies dürfte auch auf einige Arten im hervorragend überarbeiteten Kapitel Ameisen zutreffen – Insekten sind als Haustiere eben ganz im Trend! Drei neu aufgenommene Aedes-Arten, Vektoren diverser Krankheiten, unterstreichen, wie bedeutsam auch aus medizinischer Sicht eine genaue Kenntnis der neu eingewanderten oder eingeschleppten Insekten ist.

Die wie in der Vorgängerauflage unveränderte Verwendung einiger Synonyme (wie Pseudococcus adonium Savescu, 1982 für Pseudococcus longispinus Targioni Tozzetti, 1867) bleibt ein kleines Manko der neuen Auflage.

Der "Weidner/Sellenschlo" ist für alle Schädlingsbekämpfer wie Entomologen, die sich intensiv mit Wirbellosen im menschlichen Siedlungsumfeld befassen, ein unverzichtbares Standardwerk – eine konzentrierte Sammlung der Artenkenntnis für dieses faszinierende Spezialgebiet.
  • Quellen
BIOspektrum 5/2010

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