Alltag in der Wundertüte
Wissen Sie, warum der Pinguin einen Frack trägt? Oder warum es donnert? Und warum ist das Meer eigentlich salzig? Die neugierigen Fragen kleiner Kinder können uns Erwachsene schon mal zur Verzweiflung treiben, weiß man es doch meist auch nicht so genau. Dabei würde es einen vielleicht überraschen, welche Antworten hinter solchen "Kinderfragen" zu finden sind!
Die beiden Journalistinnen Irene Meichsner und Nicola Kurth versuchen in ihrer Wissenschaftskolumne im Kölner Stadtanzeiger solchen Fragen des Alltags auf den Grund zu gehen. Nur wollen in diesem Fall nicht Kinder ihre Wissbegier befriedigen, sondern die Leser und Leserinnen der Zeitung. Die Autorinnen machten sich also auf die Suche und forschten bei Wissenschaftlern und Experten nach möglichen Antworten auf vermeintlich leichte Fragen.
Hundert dieser Ergebnisse stehen jetzt in ihrem Buch "Warum kriegt der Specht kein Kopfweh?" Eine bunte Mischung, die sich mit so unterschiedlichen Bereichen wie Weltraum, Haushalt, Wetter, dem Menschen – und natürlich auch Tieren wie dem Specht – beschäftigt.
Auf ungefähr einer Seite pro Frage lassen die beiden Journalistinnen die Forscher zu Wort kommen. Die Sprache ist meist einfach und verständlich, teils bildhaft und locker, in einigen Fällen mit einem wertenden oder ironischen Schlusssatz. Kleines Manko: Manchmal enthalten die Texte vermeidbare Fremdwörter, und ab und zu wird den Lesern bei komplizierteren Sachverhalten einiges vielleicht nicht sofort klar. Daher wären ein paar erläuternde Zeichnungen ganz schön gewesen.
Nicht in jedem Fall ist das Buch eine Hilfe für gestresste Eltern, die Fragen ihrer Sprösslinge beantworten wollen. Doch ist das nicht dir primäre Absicht, enthält es schließlich ehemals in einer Zeitung erschienene Artikel für alle Erwachsene und ist nicht speziell auf die Bedürfnisse von Müttern und Vätern zugeschnitten. Aber es bietet zumindest Anregungen und wartet mit interessanten Zusatzdetails auf. So erfährt der Leser zum Beispiel, dass der Regenbogen eigentlich ein Kreis ist und von wo man so einen Regenkreis beobachten könnte: von einem Berg aus. Oder dass eine Tannennadel bis zu sieben Jahre an einem Baum hängen kann. Und dass Kinder mehr Knochen als Erwachsene besitzen. Einige Forscher haben sich sogar extra ins Labor gestellt, als sie beispielsweise herausfinden wollten, warum gekochte Knödel oben schwimmen.
Zudem werden auch Missverständnisse aufgeklärt: Das Chamäleon passt seine Farbe nicht dem Hintergrund an, sondern ändert sie je nach Stimmungslage und kommuniziert damit. In die Kategorie "Liebe Kinder, bitte nicht nachmachen" fällt die Erklärung, wie ein Besen fliegen kann. Außerdem zeigen die beiden Autorinnen, dass die Wissenschaft nicht auf alles eine eindeutige Antwort hat – etwa warum Raubkatzen weiße Ohren besitzen. Die Vermutung der Forscher: Jungtiere können so ihre Eltern besser sehen. Darüberhinaus gibt es beispielsweise mehrere Theorien darüber, warum Zebras gestreift sind.
Während das Inhaltsverzeichnis thematisch sortiert ist, erscheinen die Themen im Buch wild durcheinander gemischt. Aber das schadet nicht, kann der Leser doch auf jeder neuen Seite etwas Unerwartetem begegnen und wird nicht durch ähnliche Geschichten gelangweilt. Die liebevoll gestalteten Bilder von Susanne Kracht lockern das Buch zusätzlich auf. Wie in einer Wundertüte bietet sich dem Leser auf seinem Weg ein Potpourri des Alltags – und so erfährt er unter anderem auch, was die Anzahl der Fußballspieler mit der Spannung eines Spiels zu tun hat.
Ein paar der Geschichten scheinen jedoch etwas schief zu sein, oder sie lassen noch Fragen offen. Zum Beispiel erklären Meichsner und Kurth, dass es nichts mit der Länge des Telefonkabels zu tun hat, ob sich Knoten bilden. Im Versuch erforschte der Wissenschaftler dieses Phänomen aber an Ketten. Sind sich Ketten und Kabel wirklich ähnlich genug, um das einfach übertragen zu können? Auch ist die Erklärung, woher der Wind kommt, zu kurz. Bei einem Leser, der nichts über die Zirkulation der Atmosphäre weiß, könnte leicht ein falsches Bild im Kopf entstehen. Ein paar Sätze mehr über die Ausgleichsströmungen zwischen Äquator und Polen und die ganze Sache wäre klarer gewesen.
Insgesamt ist das Buch unterhaltsam und verständlich geschrieben – und nicht nur für Eltern eine Anschaffung wert. Es vermittelt spannend und anschaulich, wie Wissenschaft scheinbar simple Alltagsfragen erklärt und dass es nicht auf alles eine Antwort gibt. Und bei Einigen mag es vielleicht sogar wieder neben dem Staunen auch die Lust aufs Fragen stellen neu wecken.
Die beiden Journalistinnen Irene Meichsner und Nicola Kurth versuchen in ihrer Wissenschaftskolumne im Kölner Stadtanzeiger solchen Fragen des Alltags auf den Grund zu gehen. Nur wollen in diesem Fall nicht Kinder ihre Wissbegier befriedigen, sondern die Leser und Leserinnen der Zeitung. Die Autorinnen machten sich also auf die Suche und forschten bei Wissenschaftlern und Experten nach möglichen Antworten auf vermeintlich leichte Fragen.
Hundert dieser Ergebnisse stehen jetzt in ihrem Buch "Warum kriegt der Specht kein Kopfweh?" Eine bunte Mischung, die sich mit so unterschiedlichen Bereichen wie Weltraum, Haushalt, Wetter, dem Menschen – und natürlich auch Tieren wie dem Specht – beschäftigt.
Auf ungefähr einer Seite pro Frage lassen die beiden Journalistinnen die Forscher zu Wort kommen. Die Sprache ist meist einfach und verständlich, teils bildhaft und locker, in einigen Fällen mit einem wertenden oder ironischen Schlusssatz. Kleines Manko: Manchmal enthalten die Texte vermeidbare Fremdwörter, und ab und zu wird den Lesern bei komplizierteren Sachverhalten einiges vielleicht nicht sofort klar. Daher wären ein paar erläuternde Zeichnungen ganz schön gewesen.
Nicht in jedem Fall ist das Buch eine Hilfe für gestresste Eltern, die Fragen ihrer Sprösslinge beantworten wollen. Doch ist das nicht dir primäre Absicht, enthält es schließlich ehemals in einer Zeitung erschienene Artikel für alle Erwachsene und ist nicht speziell auf die Bedürfnisse von Müttern und Vätern zugeschnitten. Aber es bietet zumindest Anregungen und wartet mit interessanten Zusatzdetails auf. So erfährt der Leser zum Beispiel, dass der Regenbogen eigentlich ein Kreis ist und von wo man so einen Regenkreis beobachten könnte: von einem Berg aus. Oder dass eine Tannennadel bis zu sieben Jahre an einem Baum hängen kann. Und dass Kinder mehr Knochen als Erwachsene besitzen. Einige Forscher haben sich sogar extra ins Labor gestellt, als sie beispielsweise herausfinden wollten, warum gekochte Knödel oben schwimmen.
Zudem werden auch Missverständnisse aufgeklärt: Das Chamäleon passt seine Farbe nicht dem Hintergrund an, sondern ändert sie je nach Stimmungslage und kommuniziert damit. In die Kategorie "Liebe Kinder, bitte nicht nachmachen" fällt die Erklärung, wie ein Besen fliegen kann. Außerdem zeigen die beiden Autorinnen, dass die Wissenschaft nicht auf alles eine eindeutige Antwort hat – etwa warum Raubkatzen weiße Ohren besitzen. Die Vermutung der Forscher: Jungtiere können so ihre Eltern besser sehen. Darüberhinaus gibt es beispielsweise mehrere Theorien darüber, warum Zebras gestreift sind.
Während das Inhaltsverzeichnis thematisch sortiert ist, erscheinen die Themen im Buch wild durcheinander gemischt. Aber das schadet nicht, kann der Leser doch auf jeder neuen Seite etwas Unerwartetem begegnen und wird nicht durch ähnliche Geschichten gelangweilt. Die liebevoll gestalteten Bilder von Susanne Kracht lockern das Buch zusätzlich auf. Wie in einer Wundertüte bietet sich dem Leser auf seinem Weg ein Potpourri des Alltags – und so erfährt er unter anderem auch, was die Anzahl der Fußballspieler mit der Spannung eines Spiels zu tun hat.
Ein paar der Geschichten scheinen jedoch etwas schief zu sein, oder sie lassen noch Fragen offen. Zum Beispiel erklären Meichsner und Kurth, dass es nichts mit der Länge des Telefonkabels zu tun hat, ob sich Knoten bilden. Im Versuch erforschte der Wissenschaftler dieses Phänomen aber an Ketten. Sind sich Ketten und Kabel wirklich ähnlich genug, um das einfach übertragen zu können? Auch ist die Erklärung, woher der Wind kommt, zu kurz. Bei einem Leser, der nichts über die Zirkulation der Atmosphäre weiß, könnte leicht ein falsches Bild im Kopf entstehen. Ein paar Sätze mehr über die Ausgleichsströmungen zwischen Äquator und Polen und die ganze Sache wäre klarer gewesen.
Insgesamt ist das Buch unterhaltsam und verständlich geschrieben – und nicht nur für Eltern eine Anschaffung wert. Es vermittelt spannend und anschaulich, wie Wissenschaft scheinbar simple Alltagsfragen erklärt und dass es nicht auf alles eine Antwort gibt. Und bei Einigen mag es vielleicht sogar wieder neben dem Staunen auch die Lust aufs Fragen stellen neu wecken.
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