79 Mosaiksteine
Die Frage danach, was den Menschen ausmacht, ist womöglich so alt wie unsere Spezies selbst. Spätestens seit dem alten Testament ist sie uns auch schriftlich überliefert und seither beißen sich Philosophen, Theologen, Geistes- und Naturwissenschaftler die Zähne daran aus. Jüngst haben vor allem Hirnforscher mit revolutionären Thesen über die Natur des Menschen Aufsehen erregt. Können wir freie Entscheidungen treffen, oder handelt es sich hierbei um eine Illusion? Ist die tradierte Annahme einer Seele mit den neuesten Forschungsergebnissen unvereinbar?
Eine Arbeitsgruppe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften hat diese Fragen untersucht und im vorliegenden Band 79 Stellungnahmen versammelt, die auf unterschiedlichste Weise antworten. Neben vielen Philosophen sind auch Repräsentanten aller Weltreligionen, aus Politik, Naturwissenschaft und Medizin darin vertreten, von denen viele wie etwa Kardinal Lehmann oder Bildungsministerin Annette Schavan in den Medien präsent sind.
Zwar wiederholen sich bei so vielen Beiträgen zu einem Thema manche Gedanken, beispielsweise der vom Menschen als animal rationale (lateinisch für: vernünftiges Tier) oder zoon politikon (griechisch für: Gemeinschaftstier). Dennoch findet jeder Autor in einem meist zwei Seiten langen, in sich abgeschlossenen Text seinen eigenen Weg.
Viele der Beiträge verteidigen die Position der menschlichen Willensfreiheit und entwickeln daraus die Idee von einem selbstbestimmt und verantwortlich handelnden Individuum. So entsteht eine weitere Frage: Was soll der Mensch tun? Neuere naturwissenschaftliche Entdeckungen fordern ethische Überlegungen heraus, etwa zu der Frage, welcher rechtliche Status dem Embryo gegenüber elterlichen Wünschen und Forschungsinteressen zugesprochen werden soll.
Zwar haben aktuelle empirische Befunde in vielen Beiträgen Spuren hinterlassen, doch sucht man vergeblich nach Hinweisen auf einen bevorstehenden Umsturz des Menschenbilds. Im Gegenteil knüpfen selbst die hier vertretenen Naturwissenschaftler an die Idee vom Menschen als kulturellem und sozialem Wesen an und wollen seine Fähigkeiten eher erklären als in Zweifel ziehen. Psychologe Wolfgang Prinz geht gar davon aus, die Frage lasse sich überhaupt nicht naturwissenschaftlich beantworten.
Das Buch richtet sich an eine breite, aber gebildete Öffentlichkeit. Wer einfache Antworten sucht, sollte besser die Finger davon lassen. Wer jedoch die Stellungnahmen als Denkanstoß nutzen will, ist mit dieser Investition gut beraten. Obwohl keiner der Autoren die Ausgangsfrage endgültig beantwortet, ergibt sich ein umfassendes Mosaik: Es gehört zur Natur des Menschen, sich selbst zu suchen und sich in der Vielfalt der Erkenntnisse immer wieder neu zu entdecken.
Eine Arbeitsgruppe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften hat diese Fragen untersucht und im vorliegenden Band 79 Stellungnahmen versammelt, die auf unterschiedlichste Weise antworten. Neben vielen Philosophen sind auch Repräsentanten aller Weltreligionen, aus Politik, Naturwissenschaft und Medizin darin vertreten, von denen viele wie etwa Kardinal Lehmann oder Bildungsministerin Annette Schavan in den Medien präsent sind.
Zwar wiederholen sich bei so vielen Beiträgen zu einem Thema manche Gedanken, beispielsweise der vom Menschen als animal rationale (lateinisch für: vernünftiges Tier) oder zoon politikon (griechisch für: Gemeinschaftstier). Dennoch findet jeder Autor in einem meist zwei Seiten langen, in sich abgeschlossenen Text seinen eigenen Weg.
Viele der Beiträge verteidigen die Position der menschlichen Willensfreiheit und entwickeln daraus die Idee von einem selbstbestimmt und verantwortlich handelnden Individuum. So entsteht eine weitere Frage: Was soll der Mensch tun? Neuere naturwissenschaftliche Entdeckungen fordern ethische Überlegungen heraus, etwa zu der Frage, welcher rechtliche Status dem Embryo gegenüber elterlichen Wünschen und Forschungsinteressen zugesprochen werden soll.
Zwar haben aktuelle empirische Befunde in vielen Beiträgen Spuren hinterlassen, doch sucht man vergeblich nach Hinweisen auf einen bevorstehenden Umsturz des Menschenbilds. Im Gegenteil knüpfen selbst die hier vertretenen Naturwissenschaftler an die Idee vom Menschen als kulturellem und sozialem Wesen an und wollen seine Fähigkeiten eher erklären als in Zweifel ziehen. Psychologe Wolfgang Prinz geht gar davon aus, die Frage lasse sich überhaupt nicht naturwissenschaftlich beantworten.
Das Buch richtet sich an eine breite, aber gebildete Öffentlichkeit. Wer einfache Antworten sucht, sollte besser die Finger davon lassen. Wer jedoch die Stellungnahmen als Denkanstoß nutzen will, ist mit dieser Investition gut beraten. Obwohl keiner der Autoren die Ausgangsfrage endgültig beantwortet, ergibt sich ein umfassendes Mosaik: Es gehört zur Natur des Menschen, sich selbst zu suchen und sich in der Vielfalt der Erkenntnisse immer wieder neu zu entdecken.
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