Eine Frage - 80 Antworten
"Was ist der Mensch?" Kann man tatsächlich diese Frage so einfach beantworten? Der Titel dieses Buches von Detlev Ganten und seinen Mitautoren verspricht es zumindest. Im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften verfolgen die Herausgeber ein Ziel: Wie äußert sich das Selbstverständnis von Menschen zu Beginn des 21. Jahrhunderts? Dazu baten die Herausgeber 80 Autoren aus unterschiedlichen Disziplinen wie Schriftsteller, Religionsvertreter, Wissenschaftler und Politiker eine Antwort auf diese Frage zu finden. Denn schon Kant stellte sich diese Frage, und bekannte Autoren wie Eckart Voland, Hans-Jochen Vogel, Anette Schavan, Bischof Wolfgang Huber oder Kardinal Lehmann versuchen sich heute daran ebenfalls. Ihr Ziel: Sich nicht nur dieser Frage zu nähern, sondern auch tatsächlich eine Antwort zu finden.
Joachim Bauer etwa begegnet ihr mit der Entdeckung des "Social Brain". Er verknüpft dieses mit der Tatsache der sozialen Akzeptanz des Menschen – der sozialen Ausgrenzung oder Demütigung, die vom Menschen wie Schmerz aufgenommen wird und das bei Menschen verankerte Gefühl für soziale Fairness. Anders, und durchaus nicht weniger interessant, ist der Aufsatz von Carolin Fischer. Sie zitiert Primo Levi, einen italienischen Juden, der nach seiner Rückkehr aus Auschwitz ein Buch mit dem Titel "Ist das ein Mensch?" verfasst hat. Levi beschreibt Menschen in verschiedenen Situationen, die unterschiedlichen Bedürfnissen nachgehen, etwa ein Gespräch suchen oder an Errungenschaften der Zivilisation festhalten. Die Juden in ihren gestreiften Todesanzügen, aber auch die SS-Soldaten waren Menschen, so sein Ergebnis.
Julia Fischer hingegen sagt ganz einfach, der Mensch ist ein Tier: Das ist doch klar! Aber ein eigenartiges! Otfried Höfe wiederum beantwortet die Frage mit dem Satz: Der Mensch ist ein vernünftiges politisches Tier. Nach den politischen Auseinandersetzungen, die diese Welt immer wieder beschäftigen, scheint mir diese Antwort allerdings eher suspekt. Denn "Mensch und Vernunft" ist für mich in weite Ferne gerückt – zumal auch Chongki Kim behauptet, der Mensch "ist ein Wesen, das auf der Basis der Vernunft die vier Ansätze entwickeln und sich kultivieren kann, um erst dann die vier Tugenden, also Humanität (ren), Gerechtigkeit (yi), Sittlichkeit (li) und moralisches Wissen (zhi) zu erreichen." Einen anderen Ansatz liefert Gudrun Krämer. Sie setzt sich, ihrem Fachgebiet entsprechend, unter islamischen Gesichtspunkten mit der Frage auseinander und stellt fest, dass die muslimische Öffentlichkeit eher fragen würde: "Wie soll er leben?" Ich erlaube mir, Ihnen an dieser Stelle schon zu sagen, dass es um ein gerechte Lebensführung geht und der Mensch dies kann.
Ich könnte die Liste der Fragen, Ideen, Gedankenansätze und Theorien an dieser Stelle noch weiter fortsetzen. Aber ich möchte eigentlich, dass Sie sich mit diesem Buch und auch mit der Fragestellung auseinandersetzen. Machen Sie sich ein Bild von dem Menschen und was er eigentlich ist. Haben Sie sich schon die Frage gestellt und können diese beantworten? Ich jedenfalls noch nicht. Ich bin auf der Suche und hoffe, dass ich mit meinen Gedanken immer jemanden finden werde, mit dem ich sie austauschen kann.
Joachim Bauer etwa begegnet ihr mit der Entdeckung des "Social Brain". Er verknüpft dieses mit der Tatsache der sozialen Akzeptanz des Menschen – der sozialen Ausgrenzung oder Demütigung, die vom Menschen wie Schmerz aufgenommen wird und das bei Menschen verankerte Gefühl für soziale Fairness. Anders, und durchaus nicht weniger interessant, ist der Aufsatz von Carolin Fischer. Sie zitiert Primo Levi, einen italienischen Juden, der nach seiner Rückkehr aus Auschwitz ein Buch mit dem Titel "Ist das ein Mensch?" verfasst hat. Levi beschreibt Menschen in verschiedenen Situationen, die unterschiedlichen Bedürfnissen nachgehen, etwa ein Gespräch suchen oder an Errungenschaften der Zivilisation festhalten. Die Juden in ihren gestreiften Todesanzügen, aber auch die SS-Soldaten waren Menschen, so sein Ergebnis.
Julia Fischer hingegen sagt ganz einfach, der Mensch ist ein Tier: Das ist doch klar! Aber ein eigenartiges! Otfried Höfe wiederum beantwortet die Frage mit dem Satz: Der Mensch ist ein vernünftiges politisches Tier. Nach den politischen Auseinandersetzungen, die diese Welt immer wieder beschäftigen, scheint mir diese Antwort allerdings eher suspekt. Denn "Mensch und Vernunft" ist für mich in weite Ferne gerückt – zumal auch Chongki Kim behauptet, der Mensch "ist ein Wesen, das auf der Basis der Vernunft die vier Ansätze entwickeln und sich kultivieren kann, um erst dann die vier Tugenden, also Humanität (ren), Gerechtigkeit (yi), Sittlichkeit (li) und moralisches Wissen (zhi) zu erreichen." Einen anderen Ansatz liefert Gudrun Krämer. Sie setzt sich, ihrem Fachgebiet entsprechend, unter islamischen Gesichtspunkten mit der Frage auseinander und stellt fest, dass die muslimische Öffentlichkeit eher fragen würde: "Wie soll er leben?" Ich erlaube mir, Ihnen an dieser Stelle schon zu sagen, dass es um ein gerechte Lebensführung geht und der Mensch dies kann.
Ich könnte die Liste der Fragen, Ideen, Gedankenansätze und Theorien an dieser Stelle noch weiter fortsetzen. Aber ich möchte eigentlich, dass Sie sich mit diesem Buch und auch mit der Fragestellung auseinandersetzen. Machen Sie sich ein Bild von dem Menschen und was er eigentlich ist. Haben Sie sich schon die Frage gestellt und können diese beantworten? Ich jedenfalls noch nicht. Ich bin auf der Suche und hoffe, dass ich mit meinen Gedanken immer jemanden finden werde, mit dem ich sie austauschen kann.
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