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Von dem, was wir schon wissen, und dem, was wir schon bald wissen werden

Die Wissenschaft hat im 20. Jahrhundert vieles entdeckt, vom Aufbau der Atome bis hin zu den „Bausteinen des Lebens“. Und doch bleibt noch so manches zu erforschen – beispielsweise träumen die Physiker nach wie vor von einer „Theory of Everything“, der Vereinigung aller bekannten Kräfte in einer einheitlichen Theorie. Sind wir aber tatsächlich auf dem Weg zu einer Art Weltformel? John Maddox, der langjährige Herausgeber der Zeitschrift „Nature“, ist da eher skeptisch. Im 21. Jahrhundert werde es zwar zahlreiche neue wissenschaftliche Theorien geben. Aber diese werden auch wiederum neue Fragen aufwerfen, und im Jahr 2100 bleibe dann erneut noch vieles zu entdecken. Maddox' Buch „Was zu entdecken bleibt“ ist eine Bestandsaufnahme des gegenwärtigen naturwissenschaftlichen Wissens. Es führt uns von den physikalischen Grundkategorien „Raum“, „Zeit“ und „Materie“ über die biologische Erklärung des Lebens bis hin zu dem, was man heute über Gehirne und Denkprozesse weiß. Daran knüpfen sich Prognosen darüber an, was in den jeweiligen Wissenschaften noch zu leisten bleibt, die Vereinigung von allgemeiner Relativitätstheorie und Quantentheorie in der Physik zum Beispiel oder die Aufklärung der Zellfunktionen in der Biologie. Klar, dass bei einem solch ambitionierten Gang durch unser Wissen viele Details auf der Strecke bleiben müssen. Aber die Beschreibungen, die Maddox gibt, sind stets akkurat – und dabei leicht verständlich. Und er setzt Akzente – häufig dezent, manchmal aber auch sehr deutlich, etwa dann, wenn er ausführt, dass die Kausalität doch nicht von der Quantenmechanik angegriffen wird, oder wenn er fordert, dass die Molekularbiologie vom bloßen Datensammeln endlich zur Modellbildung übergehen sollte. Solche Passagen heben das Buch wohltuend ab vom Gros an populärwissenschaftlicher Literatur, das sich derzeit auf den Büchertischen tummelt. „Was zu entdecken bleibt“ ist sehr zu empfehlen für alle, die wissen möchten, was genau der Stand unseres naturwissenschaftlichen Wissens ist, was wir noch erwarten dürfen und auch dafür, was wir als Grundlage für unser Handeln benötigen.

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