Feuerwelten
Dieses Buch erlaubt einen gut verständlichen Einstieg in das Thema "Vulkanismus im Sonnensystem". Es beschäftigt sich ausdrücklich mit dem heißen Vulkanismus geschmolzener Silikatgesteine und nicht mit den kryovulkanischen Erscheinungen der Eiskörper des äußeren Sonnensystems. Der Autor beginnt mit einer allgemeinen Einführung in das Thema am Beispiel des irdischen Vulkanismus. Dies ist logisch, da hierüber aufgrund der leichten Zugänglichkeit bei weitem am meisten bekannt ist. Sowohl die Geologie und die Mineralogie als auch die Geochemie des irdischen Vulkanismus wird leicht verständlich und klar dargestellt. Leider verfällt der Autor der Versuchung, den festen Erdmantel als etwas "fast Flüssiges" darzustellen, eine jahrhundertealte, aber dennoch falsche, Vorstellung (siehe SuW 11/2005, S. 36 ff.). Der Erdmantel ist fest, kann sich aber im Bereich von wenigen Zentimetern pro Jahr plastisch verformen, eine der Grundvoraussetzungen für die globale Plattentektonik der Erde.
Nach der allgemeinen Einführung beginnt das zweite Element dieses Buchs: Angelehnt an die in den Geowissenschaften weit verbreiteten Exkursionsführer, präsentiert der Autor ausgewählte Vulkane als Besuchsorte und beschreibt die dortigen Landschaften und geologischen Strukturen. Dies wird auch bei der Diskussion anderer Planeten und Monde im Sonnensystem durchgehalten, jedoch mit einem Augenzwinkern.
Nach der Beschreibung des irdischen Vulkanismus wird als nächstes der Erdmond unter die Lupe genommen, auf dem in der Frühzeit zwar intensiver Vulkanismus auftrat, wobei aber kaum typische vulkanische Gebäude wie Schlackenkegel oder Schildvulkane entstanden. Danach wendet sich der Autor dem Roten Planeten Mars zu, der im Hinblick auf Vulkanismus einiges zu bieten hat. Eine gut verständliche Beschreibung arbeitet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Marsvulkanismus im Bezug auf die Erde heraus.
Sodann richtet Charles Frankel sein Augenmerk auf den inneren Nachbarplaneten Venus. Auch diese Welt wurde stark durch vulkanische Aktivitäten geprägt, fast die gesamte Oberfläche ist von Vulkanen übersät. Hinsichtlich ihres Chemismus, ihrem inneren Aufbau, ihrer Masse und Größe ähnelt Venus der Erde am meisten. Allerdings haben beide Planeten drastisch verschiedene Entwicklungen durchlaufen. Venus verfügt über kein System globaler Plattentektonik, möglicherweise deshalb, weil sie keine Ozeane aufweist. Venus war zu dicht bei der Sonne, so dass das in ihrer Atmosphäre befindliche Wasser nicht auskondensieren konnte. Wasser ist aber als Flussmittel im irdischen Vulkanismus nicht wegzudenken, seine Anwesenheit senkt den Schmelzpunkt von festen Gesteinen teilweise um mehrere hundert Grad. Auf der Venus herrscht der so genannte Hot-Spot-Vulkanismus vor. Hier steigen eng begrenzte heiße Partien des Mantels auf, schmelzen nahe der Oberfläche und die Magmen treten in mächtigen Schildvulkanen an der Oberfläche aus.
Den Abschluss des Buchs bildet ein Kapitel über den Jupitermond Io, welches auf dem neuesten Stand ist und die Ergebnisse der Mission GALILEO präsentiert. Auch Io ist eine vom Hot-Spot-Vulkanismus gekennzeichnete Welt, allerdings wird dieser nicht durch im Inneren des Körpers erzeugte Wärme aus radioaktivem Zerfall von Uran, Thorium und Kalium-40 angetrieben. Die Wärmeenergie im Inneren von Io stammt aus der Gezeitenreibung mit Jupiter und den Nachbarmonden Europa und Ganymed. Diese lenken mit ihrer Schwerkraft Io immer wieder aus der Ruhelage seiner gebundenen Rotation um Jupiter aus und sorgen so für eine Durchwalkung des festen Io-Körpers durch die Gezeitenkräfte des Jupiter. Auf Io erreichen die durch Jupiter verursachten Gezeitenberge eine Höhe um 100 Meter, im Vergleich dazu erreichen die Gezeiten des festen Erdkörpers durch den Mond gerade einmal einen halben Meter. Wandern diese hohen Gezeitenberge auf Io hin und her, so ist leicht zu verstehen, woher die enormen Wärmemengen stammen, die Io zum vulkanisch aktivsten Körper des Sonnensystems mit der heißesten Lava (1600 °C) machen.
Das Buch ist dem an planetarer Geologie interessierten Leser wärmstens zu empfehlen und bietet eine sehr gute, leicht verständliche Einführung in das Thema Vulkanismus. Die in diesem Buch versammelten Erkenntnisse sind sonst nur weit verstreut in spezieller Fachliteratur zu finden. Dem Leser, der noch weiter in die Materie einsteigen möchte, werden am Ende des Buchs weiterführende Literaturangaben geliefert.
Nach der allgemeinen Einführung beginnt das zweite Element dieses Buchs: Angelehnt an die in den Geowissenschaften weit verbreiteten Exkursionsführer, präsentiert der Autor ausgewählte Vulkane als Besuchsorte und beschreibt die dortigen Landschaften und geologischen Strukturen. Dies wird auch bei der Diskussion anderer Planeten und Monde im Sonnensystem durchgehalten, jedoch mit einem Augenzwinkern.
Nach der Beschreibung des irdischen Vulkanismus wird als nächstes der Erdmond unter die Lupe genommen, auf dem in der Frühzeit zwar intensiver Vulkanismus auftrat, wobei aber kaum typische vulkanische Gebäude wie Schlackenkegel oder Schildvulkane entstanden. Danach wendet sich der Autor dem Roten Planeten Mars zu, der im Hinblick auf Vulkanismus einiges zu bieten hat. Eine gut verständliche Beschreibung arbeitet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Marsvulkanismus im Bezug auf die Erde heraus.
Sodann richtet Charles Frankel sein Augenmerk auf den inneren Nachbarplaneten Venus. Auch diese Welt wurde stark durch vulkanische Aktivitäten geprägt, fast die gesamte Oberfläche ist von Vulkanen übersät. Hinsichtlich ihres Chemismus, ihrem inneren Aufbau, ihrer Masse und Größe ähnelt Venus der Erde am meisten. Allerdings haben beide Planeten drastisch verschiedene Entwicklungen durchlaufen. Venus verfügt über kein System globaler Plattentektonik, möglicherweise deshalb, weil sie keine Ozeane aufweist. Venus war zu dicht bei der Sonne, so dass das in ihrer Atmosphäre befindliche Wasser nicht auskondensieren konnte. Wasser ist aber als Flussmittel im irdischen Vulkanismus nicht wegzudenken, seine Anwesenheit senkt den Schmelzpunkt von festen Gesteinen teilweise um mehrere hundert Grad. Auf der Venus herrscht der so genannte Hot-Spot-Vulkanismus vor. Hier steigen eng begrenzte heiße Partien des Mantels auf, schmelzen nahe der Oberfläche und die Magmen treten in mächtigen Schildvulkanen an der Oberfläche aus.
Den Abschluss des Buchs bildet ein Kapitel über den Jupitermond Io, welches auf dem neuesten Stand ist und die Ergebnisse der Mission GALILEO präsentiert. Auch Io ist eine vom Hot-Spot-Vulkanismus gekennzeichnete Welt, allerdings wird dieser nicht durch im Inneren des Körpers erzeugte Wärme aus radioaktivem Zerfall von Uran, Thorium und Kalium-40 angetrieben. Die Wärmeenergie im Inneren von Io stammt aus der Gezeitenreibung mit Jupiter und den Nachbarmonden Europa und Ganymed. Diese lenken mit ihrer Schwerkraft Io immer wieder aus der Ruhelage seiner gebundenen Rotation um Jupiter aus und sorgen so für eine Durchwalkung des festen Io-Körpers durch die Gezeitenkräfte des Jupiter. Auf Io erreichen die durch Jupiter verursachten Gezeitenberge eine Höhe um 100 Meter, im Vergleich dazu erreichen die Gezeiten des festen Erdkörpers durch den Mond gerade einmal einen halben Meter. Wandern diese hohen Gezeitenberge auf Io hin und her, so ist leicht zu verstehen, woher die enormen Wärmemengen stammen, die Io zum vulkanisch aktivsten Körper des Sonnensystems mit der heißesten Lava (1600 °C) machen.
Das Buch ist dem an planetarer Geologie interessierten Leser wärmstens zu empfehlen und bietet eine sehr gute, leicht verständliche Einführung in das Thema Vulkanismus. Die in diesem Buch versammelten Erkenntnisse sind sonst nur weit verstreut in spezieller Fachliteratur zu finden. Dem Leser, der noch weiter in die Materie einsteigen möchte, werden am Ende des Buchs weiterführende Literaturangaben geliefert.
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