Er legte außerdem fest, dass der besagte Anteil wiederum in fünf gleich große Beträge zu teilen sei, die dann jeweils auf fünf Personen entfallen sollten. Würdigen wollte er damit die wissenschaftlichen Leistungen in der Physik, der Chemie, der Physiologie oder Medizin, sowie die bedeutendsten Werke der Literatur und die größten Bemühungen um den Weltfrieden. Nachdem Nobel schließlich ein Jahr später am 10. Dezember 1896 in San Remo starb, erregte das ungewöhnliche Testament allerlei Aufsehen. Erst nach einigen Jahren und unzähligen Verhandlungen, ließ sich der letzte Wille im Sinne des Erblassers umsetzen. Dies lag nicht zuletzt daran, dass Nobels Verfügung so knapp und unvollständig formuliert war, dass zunächst offene Fragen zu klären waren.
So dauerte es bis zum Jahr 1901, bis die ersten Nobelpreise verliehen wurden. Die Preisträger waren damals Wilhelm Conrad Röntgen (Physik), Jacobus Henricus van't Hoff (Chemie), Emil Adolf von Behring (Physiologie oder Medizin), Sully Prudhomme (Literatur) und schließlich Jean Henri Dunant und Frédéric Passy (Frieden). Erst im Jahr 1969 kam ein weiterer Preis hinzu, den die Bank of Sweden in Erinnerung an Alfred Nobel spendete. Dieser Preis für Wirtschaftswissenschaften wird zwar seitdem ebenfalls von der Royal Swedish Academy of Sciences verliehen und im Oktober bekannt gegeben, ist aber im strengen Sinne kein Nobelpreis, da ihn Nobel nicht in seinem Testament vorgesehen hat. Deshalb trägt er zumindest offiziell nicht diese Bezeichnung, wenngleich seine Bedeutung den anderen Preisen durchaus ebenbürtig ist.
Wie jedes Jahr, so werden auch in diesem Jahr die Preisträger der wissenschaftlichen Preise sowie des Friedensnobelpreis im Oktober bekannt gegeben.