Anthropomorphismus: Mein bester Freund, der Roboter
Je menschenähnlicher Roboter werden, umso mehr positive Gefühle entwickelt der Mensch im Umgang mit ihnen - erst in der Arbeitswelt, später auch im Alltag. Dieses Ergebnis zeigen neueste Forschungen von Entwicklungs- und Kommunikationspsychologen. Die Zuneigung zu Arbeits- und Dienstleistungsrobotern, die im eigenen Umfeld tätig sind, kann so weit gehen, dass aus der Sicht des Homo sapiens die Grenzen zwischen Mensch und Maschine zu zerfließen beginnen.
Roboter sind derzeit nicht zu zwischenmenschlicher Interaktion fähig. Sie funktionieren mit Algorithmen, der Mensch hat Emotionen und Denkprozesse. Doch je mehr sich der Einsatz von Robotern in der Gesellschaft ausbreitet, umso größer muss ihre Rückwirkung mit der Umgebung sein. Je menschenähnlicher Roboter werden, desto eher werden sie auch als menschliche Wesen anerkannt. Soldaten bauen eine Bindung zu ihren Militärrobotern auf, auf Raumstationen sind sie weitere Crew-Mitglieder. Würden Menschen sogar andere Personen opfern, um einen Roboter zu retten, der ihnen nahesteht? Und welchen Einfluss hat das auf das zukünftige Design von Robotern?
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