Sonnentod: Blauer Planet auf dem Grill
Wir haben noch ein paar Milliarden Jahre Zeit, bis es soweit ist. Sollte es dann noch Menschen oder andere intelligente Wesen auf der Erde geben, müssen sie den Planeten evakuieren: Denn wenn der Brennstoffvorrat der Sonne zur Neige geht, wird sie sich zu einem Roten Riesenstern aufblähen – der vielleicht sogar die Erde umhüllen wird.
Wissenschafts-YouTuber Leon Baar beschreibt auf seinem Kanal 100SekundenPhysik die Ursachen dieses Prozesses und seine einzelnen Entwicklungsschritte – in einer, für diese epischen Zeiträume angemessenen, leichten Überlänge von 180 Sekunden. Ein, zwei Formulierungen – etwa, dass die Sonne nach ihrem Erkalten "leblos" sein wird – sind nicht ganz geglückt. Ansonsten fasst der Clip die wichtigsten Sachverhalte treffend zusammen. Mit einer Ausnahme: Der Prozess der Fusion von Wasserstoff zu Helium, bei dem der größte Teil der von der Sonne abgestrahlten Energie frei wird, läuft über zwei Helium-3-Kerne – und nicht, wie im Video dargestellt, über die Fusion von Kernen der Wasserstoff-Isotope Deuterium und Tritium. Letzteres ist der geplante Fusionsweg für irdische Fusionsreaktoren, die das Energieproblem der Menschheit lösen sollen (siehe ein Video auf SciViews).
Einige Details ließen sich noch ergänzen: So finden die entscheidenden Fusionsprozesse tief im Innern der Sonne statt. Nur in ihrem Kern sind Druck und Temperatur hoch genug, um Wasserstoff-Kerne mit Helium verschmelzen zu lassen. Ist eines Tages der Wasserstoff aufgebraucht, fusioniert das bis dahin entstandene Helium weiter zu Kohlenstoff und anderen schweren Elementen. Zur Fusion schwererer Atome ist aber eine zunehmend höhere Temperatur nötig. Denn ihre Kerne bestehen aus mehr Protonen, sind daher stärker positiv geladen und stoßen sich elektrisch stärker ab. Aus diesem Grund setzt die Fusion schwererer Elemente erst dann in nennenswertem Umfang ein, wenn der Wasserstoff weitestgehend aufgebraucht ist und sich außerdem der Kern der Sonne hinreichend verdichtet und aufgeheizt hat.
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