Computertomografie: Was uns Mumien erzählen
Neue Technologien ermöglichen die genaue Untersuchung der einbalsamierten Toten. So erfolgen im Labor für antike DNA am Forschungsinstitut EURAC Research in Bozen genetische und biomolekulare Untersuchungen an Mumien. Albert Zink, Paläopathologe und Leiter für Mumienforschung am EURAC, hat den berühmten Ötzi als Schwerpunktobjekt. Der »Ice Man« hat seine letzte Heimat im Archäologischen Museum in Bozen gefunden. Die neuen Untersuchungsmethoden haben nicht nur Aufschluss über Ötzis gewaltsamen Tod durch einen Pfeil in die Schulter gegeben, sondern auch ausführliche Information über seine Krankenakte: Er litt an Karies, Parodontose, hatte erhöhtes Cholesterin und eine Raucherlunge vom Sitzen am offenen Feuer. Viele der Neuentdeckungen sind Aspekte, die auch uns noch betreffen, da sie Aufschluss über die Entwicklungsgeschichte von Krankheiten geben. Aber auch andere Fragestellungen, bezüglich Kultur und Sozialstrukturen, können durch Computertomografien beantwortet werden. Wilfried Rosendahl von den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim forscht an einer 500 Jahre alten Mumie aus Peru. Daten aus der Computertomografie werden in einen 3-D-Drucker eingespielt, zum Beispiel über Objekte, die die Mumie in der Hand hielt. So können die Forscher herausfinden, worum es sich dabei handelte. Dabei kommen erstaunliche kulturelle Ähnlichkeiten zur heutigen Zeit auf.
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