DAI Heidelberg: Umbruch der Weltordnung
In einer Zeit, in der seit Jahren eine Krise auf die andere folgt, geraten Menschen wie auch politische Institutionen immer mehr unter Druck. Da war die Finanzkrise von 2008. Auf sie folgte die europäische Verschuldungskrise, die Flucht- und Migrationskrise, dann die Pandemie, die direkt vom russischen Krieg gegen die Ukraine und der Inflation abgelöst wurde. Die Politik regiert heute im Krisenmodus. Es gibt keine Zeit mehr, durchzuatmen, Erfahrungen zu verarbeiten, zu diskutieren und aus ihnen zu lernen. Dabei ist es ein Wesensmerkmal der Demokratie, dass sie alle zentralen Fragen strittig aushandelt. »Wir vergessen immer wieder, dass die Demokratie nichts Selbstverständliches ist, dass Menschen dafür gekämpft haben und dass auch wir täglich für die Demokratie arbeiten müssen«, konstatiert die Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff.
Nicole Deitelhoff leitet seit 2016 das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt am Main. 2009 wurde sie Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungspolitik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, ist seit 2022 Fellow am New Institute Hamburg und erhielt 2023 eine LOEWE-Spitzen-Professur an der Goethe-Universität Frankfurt.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.