Biologie: Der innere Taktgeber
Worum geht es: Unser Leben wird nicht nur durch das äußere Zeitmaß tickender Uhren bestimmt. Vor allem ein innerer Taktgeber im Gehirn regelt, wann wir wachen, wann wir schlafen und wie leistungsfähig wir sind. Wie er funktioniert, führt originell und humorvoll ein Video vor, in dem die Moderatorin ihre Aktivitäten 24 Stunden lang komplett im Bett verrichtet, inklusive Duschen und Workout.
Wer steht dahinter: Produziert hat das Video die australische Wissenschaftskommunikatorin Vanessa Hill, deren erfolgreiche YouTube-Reihe BrainCraft mittlerweile zum US-amerikanischen Public Broadcasting Service (PBS) gehört, einer Art Gegenstück zum deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Pluspunkte: Man fühlt sich an Peter Gabriels berühmtes Stop-Motion-Musikvideo Sledgehammer erinnert – und schaut Vanessa Hill einfach gerne zu.
Wermutstropfen: Der Film geizt mit biologischen Details. Wir aber nicht: Das im Film erwähnte Schlafhormon Melatonin wird in der Zirbeldrüse gebildet, einer erbsengroßen Drüse im Zwischenhirn. Seine Freisetzung steuert der Hypothalamus, der Input von der Retina erhält und so über den Wechsel von Tag und Nacht Bescheid weiß. Melatonin ist auch der Grund, warum Hill von intensivem Smartphone-Gebrauch kurz vor dem Schlafen abrät. Denn der blaue Wellenlängenanteil des Display-Lichts unterdrückt die Bildung des Schlafhormons, nachzulesen zum Beispiel in dieser Studie aus den US-amerikanischen Proceedings of the National Academy of Sciences.
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