Optische Illusion: Der Wahrnehmung einen Streich gespielt
Der Besucher wird vor dem Eintreten in den Raum in der New Yorker Harris Lieberman Gallery gewarnt: Er werde möglicherweise Desorientierung oder Übelkeit verspüren. Und tatsächlich traut man seinen Augen kaum, denn Menschen in diesem Raum scheinen der Schwerkraft zu trotzen. Sie stehen in einem ganz unmöglichen Winkel schief.
Der Trick dahinter: Der von dem in Los Angeles lebenden Künstler Julian Hoeber kreierte Raum ist unter anderem gekippt, und zwar um einen zusammengesetzten Winkel: 20 Grad in die eine Richtung, 9 Grad in eine andere. Diese irritierenden Impressionen eingefangen hat die Filmemacherin Flora Lichtman für Science Friday, ein amerikanischer Anbieter von Wissenschafts -und Technologienews.
Die Illusion entsteht durch widersprüchliche sensorische Daten: einerseits den Informationen aus dem Gleichgewichtssystem im Innenohr, das uns über die vertikal gerichtete Schwerkraft aufklärt und andererseits den Sinnesinformationen aus dem Zimmer. Das erklärt der Psychologe und Neurowissenschaftler Michael Landy von der New York University im Verlauf des Videos. In die aktuelle Wahrnehmung fließe neben den Infos aus den Sinnen nämlich immer auch früheres Wissen ein, – in diesem Fall über Zimmer. Passe beides zusammen, arbeite das Wahrnehmungssystem gut und interpretiert seine Umgebung richtig. Wenn nicht, so der US-Professor, komme eine verwirrende Erfahrung dabei heraus.
Der kurze und interessante Film gewann 2013 beim Cyberscreen Film Festival, das im Rahmen der Konferenz Science Online stattfand, den ersten Preis.
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