Quantenforschung: Die Entstehung der Quantenphysik
Die Quantenmechanik ist nicht nur unter Physikstudenten für ihre Unanschaulichkeit und ihren abstrakten Charakter berüchtigt. Auch philosophisch Interessierte versorgt sie mit reichlich Material zum Nachdenken und Diskutieren. Ebenfalls hochinteressant ist die Entstehungsgeschichte der Quantenmechanik, die viel Stoff über das Zusammenspiel der beteiligten Forscher liefert. Die beiden Videos der Lindauer Mini Lecture "Quantenmechanik" erzählen den Beginn dieser Entdeckungen nach und liefern einen kurzen, aber guten historischen und begrifflichen Überblick über die Neuerungen, die diese Theorie mit sich gebracht hat.
Das Ganze ist mit ruhigem Ton erzählt und mit dezenten Animationen unterlegt. Insbesondere Freunde unserer felinen Mitbewohner dürften sich über den running gag freuen, dass bei passender Gelegenheit Schrödingers Katze eingeblendet wird.
Einige Animationen dürften sich zwar nur demjenigen erschließen, der schon ein wenig mit dem Gebiet vertraut ist. Das ist aber nicht unbedingt ein Manko: Viele Effekte der Quantenphysik sind der menschlichen Anschauung so fremd, dass Physiker und Philosophen bis heute um die Einordnung dieser Erkenntnisse debattieren. Ausgewählte O-Töne bedeutender Forscher, die durchaus unterschiedliche Meinungen vertreten oder unterschiedliche Schwerpunkte setzen, illustrieren denn auch die Vielfalt an Ansichten über die Quantenmechanik.
Darüber hinaus darf man sich von solchen Mini Lectures nicht zu viel erwarten: Die Quantenphysik ist ein schwieriges und abstraktes Geschäft. Kurze Videoclips können hier nur Lust machen, sich tiefer mit dem Gebiet zu beschäftigen. Das aber tun diese beiden durchaus und sprechen die wichtigsten Themen an, die von der historischen Entstehungsgeschichte über physikalische Effekte wie den Doppelspalt-Effekt und Schrödingers Katze bis hin zu ihrer philosophischen Bedeutung reichen. Das alles ist den Machern gut gelungen, auch wenn man sich an einigen Stellen vielleicht mehr sprachliche Präzision oder eine etwas bessere Dramaturgie gewünscht hätte.
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