Energie: Ein Nervensystem für intelligente Stromnetze
Mal weht der Wind kräftig, dann herrscht wieder Flaute. Morgens scheint die Sonne, nachmittags geizt sie mit ihren Reizen. Die Unbeständigkeit erneuerbarer Energieträger und die noch eng begrenzten Speichermöglichkeiten für elektrische Energie bereiten Netzbetreibern Sorgen. Denn je variabler der Energietransport in den Stromnetzen, desto anspruchsvoller die Aufgabe, Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht und das gesamte System stabil zu halten.
Dieses Video, produziert von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, gibt einen ersten Einblick in die Schwierigkeiten, die "unzuverlässigen" erneuerbaren Energien zuverlässig in die bestehenden Stromnetze zu integrieren. "Smart Grids" sind das entscheidende Stichwort: Netze müssen "intelligent" werden, um angemessen auf unerwartete Ereignisse zu reagieren.
Vorgestellt werden allerdings nur zwei Elemente eines solchen Smart Grids, die zu Versuchszwecken im Labor aufgebaut wurden: ein System aus Hochspannungsleitungen sowie eine dynamische Netzleitwarte. In Magdeburg steht – anders als es der Film andeutet – lediglich das Hochspannungslabor, in dem Szenarien des Energietransports durchgespielt werden. Die so genannte dynamische Netzleitwarte, die das Geschehen überwacht und so genannten Operatoren geeignete Maßnahmen zum Eingriff vorschlägt, steuert die TU Ilmenau bei. Sie ist, laut Siemens, die weltweit erste ihrer Art.
Durch ihre Prognosefähigkeiten soll sie, wenn sie einmal im realen Einsatz ist, unter anderem auch den teuren re-dispatch verbessern, also die Notwendigkeit, bei Bedarf Kraftwerke vom Netz zu nehmen oder hinzuzuschalten. Außerdem gehört es zu ihren Aufgaben, Störungen – "Havariesituationen" – durch Blitzschläge, Baggerbiss, Vögel oder Kurzschlüsse auszumachen und darauf zu reagieren.
In dem von Siemens koordinierten Verbundprojekt DynaGridCenter sind neben der Universität Magdeburg und der TU Ilmenau noch weitere Forschungseinrichtungen mit an Bord.
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