Synaptische Kommunikation: Elektrische und biochemische Signale in Neuronen
Schätzungsweise hundert Billionen Synapsen sind im menschlichen Gehirn vorhanden. Diese Schaltstellen übermitteln durch Verknüpfung unzähliger Nervenbahnen sämtliche Informationen. Wie das Netz selbst, sind auch die Synapsen, Rezeptoren und Neurotransmitter durch die ständig eingehenden Umwelteinflüsse Veränderungen unterworfen. Sie bilden sich laufend neu oder werden auch wieder abgebaut. Hirnforscher haben dafür den Begriff der Neuroplastizität geprägt. Vor kurzem konnte der theoretische Neurowissenschaftler Dr. Alex Loebel an der Ludwig-Maximilians-Universität in München ein schon länger vermutetes Phänomen nachweisen: Er stellte fest, dass sich beide Seiten einer Synapse – also Sender und Empfänger – ständig gegenseitig justieren.
An der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, auch Burghölzli genannt, forscht der Psychologe Prof. Dr. Boris Quednow. Sein Aufgabengebiet ist die experimentelle Analyse der Wirkungsmechanismen von Transmittern. Dafür werden Probanden Psychopharmaka verabreicht und dann die Auswirkungen in den Vorgängen der Synapsen untersucht. Früher waren Erkenntnisse vor allem durch mündliche Analysen der Probanden möglich. Moderne Medizintechnik gibt seit kurzem erstaunliche Einblicke in die Hirnaktivitäten. Mit der Positronen-Emissions-Tomographie, kurz PET, lassen sich die Vorgänge heute bis in einzelne Nervenzellen visualisieren.
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