Physik: Elementarteilchen Nummer 30
Schon in den 1960er Jahren stellten die Teilchenphysiker Peter Higgs und Francois Englert die Theorie von einem 30. Elementarteilchen auf. Doch erst 2012 konnten Wissenschaftler am Forschungsinstitut CERN bei Genf das vorhergesagte Higgs-Teilchen tatsächlich nachweisen – und verhalfen damit Higgs und Englert zum Nobelpreis. Der Physiker Michael Büker war zur Bekanntgabe des Teilchenfunds im Hörsaal des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY) in Hamburg. In seinem Science Slam erzählt er, wie er selbst den Tag erlebte und welche Experimente es waren, die zu dem nobelpreiswürdigen Resultat führten. Er kommentiert das Geschehen spannend wie ein Fußballspiel und zeigt so, dass Teilchenphysik alles andere als dröge sein kann.
Doch warum ist die Entdeckung des Higgs-Bosons überhaupt so wichtig? 29 Elementarteilchen waren der Physik bis zur Entdeckung des Higgs-Bosons bekannt. Einige von ihnen haben Masse, andere nicht. Ein 30., bis dahin noch nicht nachgewiesenes Teilchen sollte für diesen Unterschied eine Erklärung liefern. Die dazugehörige Theorie hatten Peter Higgs, Francois Englert und Robert Brout bereits 1964 vorgelegt.
Ihrzufolge existiert im Universum ein unsichtbares Feld, das Higgs-Feld, welches mit bestimmten Elementarteilchen interagiert und ihnen so ihre Masse verleiht. Der Nachweis des Felds gelingt, indem man die mit ihm in enger Beziehung stehenden Higgs-Bosonen nachweist – und auf diese Weise die gesamte Theorie bestätigt. Kein Wunder also, dass es Physiker weltweit nicht mehr auf den Stühlen hielt, als die Experimente positive Ergebnisse für die Existenz des Higgs-Teilchens lieferten.
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