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DAI Heidelberg: »Jede Begegnung ist erstmal ein Missverständnis«

»Andere zu verstehen heißt, zu phantasieren«, sagt Mediziner Helmut Milz im Vortrag. Das formt unsere Empathie. Und sie ist nicht immer gut.
Helmut Milz: Empathie als Eigensinn / DAI Heidelberg

Veröffentlicht am: 31.03.2020

Sprache: deutsch

Laufzeit: 0:46:22

Wir fühlen anderen Menschen und Situationen am eigenen Leibe nach. Die Sinne sind dabei keine objektiven Registrierapparate, sondern sie verändern sich durch unsere Lebenserfahrungen, Stimmungen oder Absichten.

Durch ihr Zusammenspiel »phantasieren« wir die Menschen, denen wir begegnen, zu einem Ganzen. Wir suchen unbewusst nach Ähnlichkeiten, dichten hinzu, ziehen rasche Schlüsse, freuen uns oder leiden mit ihnen, gehen auf sie zu oder wenden uns ab.

Empathie ist ein Geschehen des ganzen Menschen und keine Kopfsache. Sie kann er- und verlernt, verdrängt, unterdrückt, moralisch gefördert, geübt und verfeinert werden.

Helmut Milz, Mediziner, Psychotherapeut und Autor von »Der eigen-sinnige Mensch« (2019) sprach im Rahmen der 9. Empathie-Konferenz beim International Science Festival Geist Heidelberg 2019.

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