Psychologie: Entscheidungsfindung im Alltag
Spätestens seit der Aufklärung gehen wir davon aus, dass der beste Weg, eine Entscheidung zu treffen, über die rationale Abwägung der Pros und Kontras führt. Gerd Gigerenzer, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und Autor des Sachbuchs "Bauchentscheidungen" (Rezensionsnotizen auf perlentaucher.de) sieht darin allerdings eine problematische Verallgemeinerung. Für ihn setzt diese Optimierungsstrategie eine Situation voraus, in der dem Entscheider alle relevanten Informationen und Konsequenzen bekannt sind. In der Realität müssen wir hingegen meist entscheiden, ohne über dieses Wissen oder den nötigen Zeitrahmen zur Berechnung unserer Optionen zu verfügen.
In diesem hochinteressanten Interview spricht Ragnar Vogt mit Gigerenzer über Faustregeln, Intuition und Bauchgefühl sowie über die "heuristische Entscheidungsfindung", die der Psychologe dem Standardmodell des Rationalismus entgegenstellt.
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