Energie: Erdgasgewinnung durch Fracking
Die Menschheit hat gewaltigen Energiebedarf. Mit Hilfe von Fracking versucht man der Erde darum auch noch jenes Erdgas zu entreißen, das in tief liegenden Schiefergesteinen eingeschlossen ist. Dafür brechen die Techniker der Fracking-Unternehmen den Untergrund auf, indem sie Wasser, Sand und einen Mix von Chemikalien unter hohem Druck hineinpressen.
Der kurze Videoclip auf dem YouTube-Kanal des Münchner Designstudios Kurzgesagt – In a Nutshell erklärt die Technologie und vergleicht ihre Energiebilanz, Ressourceneffizienz und Treibhauswirksamkeit mit den Kennwerten, die sich bei Förderung und Nutzung klassischer Erdgas- und Kohlevorkommen erreichen lassen. Er beleuchtet einige der – teils vermeidbaren – Gefahren für Umwelt, Trinkwasser und Gesundheit und erwähnt auch Fahrlässigkeiten auf Seiten der Betreiber. Mit Hilfe gut verständlicher Grafiken und Animationen wirft das Video einen neutral gehaltenen und gleichzeitig unterhaltsamen Blick auf ein kontrovers diskutiertes Thema. Es ist heute fast so aktuell wie zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der englischen Version 2013, die dem YouTube-Kanal quasi über Nacht zum Durchbruch verhalf.
Ergänzen sollte man allerdings noch den Zusammenhang zwischen der Entsorgung von verseuchter Frackingflüssigkeit – sie wird in das Tiefengestein gepumpt, dem man zuvor das Gas entnommen hat, wodurch aber der Druck im Boden steigt – und zunehmender seismischer Aktivität im Umkreis von Injektionsbohrungen. Forscher wiesen eine solche Verbindung zuletzt in einer Studie von 2016 zu einem Erdbeben im US-amerikanischen Kansas nach.
Gegnern der invasiven Technologie mag das Fazit am Ende des Videos angesichts der zuvor gezeigten Risiken und Nebenwirkungen etwas schwach erscheinen. Aber sie haben ohnehin schon viel erreicht: Seit Mitte 2016 ist das Fracking in Schiefergestein hierzulande stark eingeschränkt, und das konventionelle Fracking in Sandstein unterliegt immerhin höheren Anforderungen. Trotzdem bringt der Clip relevante Informationen auf den Punkt, inspiriert Fragen und hilft dabei, die Technologie zu bewerten und mit anderen Möglichkeiten der Energiegewinnung zu vergleichen.
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