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Tierversuche : Erkenntnis auf Kosten von Tieren?

Wie legitim sind Tierversuche beim Streben nach wissenschaftlicher Wahrheit? Ein Video der Leibniz-Gemeinschaft zählt bürokratische Aspekte auf, statt Antworten zu geben
Animationsfilm: Tierversuche in der biomedizinischen Forschung

Veröffentlicht am: 19.11.2015

Laufzeit: 0:04:56

Sprache: deutsch

Die Leibniz-Gemeinschaft, benannt nach dem deutschen Philosophen und Mathematiker Gottfried Wilhelm Leibniz, ist ein Zusammenschluss deutscher Forschungsinstitute unterschiedlicher Fachrichtungen.

Tierversuche sind ein heiß diskutiertes Thema: Ethisch nicht vertretbar, protestieren die einen. Absolut notwendig für die Forschung und die Entwicklung besserer Therapien gegen schwere Krankheiten, propagieren die anderen. Nun widmet sich die Leibniz-Gemeinschaft mit einem kurzen und schlicht gehaltenen Animationsfilm – Teil einer Serie, zu der auch sechs ForscherInnenpotraits gehören – dieser Angelegenheit.

Der Beitrag geht bewusst sehr nüchtern an das hochemotionale Thema Tierversuche heran. Er konzentriert sich dabei auf die rechtlichen und bürokratischen Aspekte. So erfährt man, dass Experimente mit Wirbeltieren grundsätzlich genehmigungspflichtig sind, wer über eine solche Genehmigung entscheidet und wie die Versuche überwacht und kontrolliert werden. Der Film spricht außerdem an, welche Tierarten vorwiegend genutzt werden, und dass höher entwickelte Tiere, wie beispielsweise Affen, nur in den seltensten Fällen für Versuche herangezogen werden dürfen.

Das sind alles interessante Informationen. Doch auf Hinweise zu den Kriterien, nach denen sich Tierleid überhaupt beurteilen und gegen einen möglichen Nutzen der Experimente aufwiegen lässt, hofft man vergebens. Auch wird mit keiner Silbe erwähnt, welche Alternativen zum Tierversuch es mittlerweile gibt und in welchem Umfang diese genutzt werden. Und welche Konsequenzen hat es überhaupt – auch für künftige Forschungsanträge –, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass eine Tierversuchsreihe nicht zu sinnvollen Ergebnissen geführt hat? Dass solche Aspekte in diesem Film der Leibniz-Gemeinschaft ausgeklammert werden, ist ein wenig schade. Dafür geht aber die erwähnte Serie auf viele der offenen Fragen ein.

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