Canidae: Faszinierende Fakten über Hunde aller Art
10. Grauwolf: Rückkehr mit Überraschungen
Der Wolf ist vor einigen Jahren nach Deutschland zurückgekehrt. Die Rudel oder Einzeltiere fallen hier aber nur selten auf – etwa dann, wenn sie Schafe oder Rinder reißen. Meistens verstecken sie sich jedoch in menschenleeren Gebieten. Deshalb weiß man nicht so genau, wie viele der Raubtiere hier wirklich leben. Die Anzahl der Rudel schwankt je nach Erhebung zwischen 15 und 35.
Es wird spannend sein, die ökologischen Veränderungen im Umfeld der Wölfe zu beobachten. Denn schon frühere Studien aus dem Yellowstone-Nationalpark haben darauf hingedeutet, wie wichtig die Raubtiere für das Ökosystem sind. Sie machen intensiv Jagd auf Pflanzenfresser und beeinflussen so deren Verhalten. Dafür reicht sogar ihre bloße Anwesenheit aus. Davon werden wiederum viele andere Arten beeinflusst. Wegen ihres großen Einflusses auf die Artenvielfalt gelten Wölfe als so genannte Schlüsselart.
9. Haushund: Begleiter seit Jahrtausenden
Die enge Freundschaft von Hund und Mensch hat eine ziemlich lange Geschichte. Den Beginn datierten Forscher bislang auf den Zeitraum vor 11 000 bis 15 000 Jahren. Sie glaubten, dass sich damals die Hunde zu Haustieren entwickelten.
Doch laut neuen Forschungsergebnissen könnte die treue Freundschaft noch viel älter sein. Denn im sibirischen Permafrost auf der russischen Halbinsel Taimyr hat man einen Wolfsknochen gefunden. Alter: 35 000 Jahre. Seine DNA haben Forscher ausgewertet und mit dem Genom heutiger Wölfe und Haushunde verglichen. Und wie sich dabei herausgestellt hat, ähnelt der Taimyr-Wolf beiden gleichermaßen. Daher ihre Vermutung: Er stammt aus der Population der jüngsten gemeinsamen Vorfahren moderner Wölfe und Haushunde.
8. Polarfuchs: Pionier im hohen Norden
Polarfüchse – auch Eisfüchse genannt – haben zwei ganz besondere Eigenschaften. Zum einen leben sie weiter im Norden als all ihre Hunde-Verwandten: in der Subarktis und der Tundra der Arktis. Dort wagen sie sich selbst auf das Packeis hinaus.
Zum anderen wechseln sie je nach Jahreszeit die Farbe ihres Pelzes. Im Sommer ist der bei allen einheitlich braun. Doch im Winter wachsen ihnen je nach Wurf und Region weiße, blaugraue oder schwarze Haare. Weitere Besonderheit: Auf der Suche nach Nahrung schließen sich die Allesfresser sogar Eisbären an. Sie folgen ihnen über das zugefrorene Meer, um Reste von deren Beute zu erhaschen.
7. Äthiopischer Wolf: Bündnispartner der Paviane
Im Hochland Äthiopiens wohnt eine ganz besondere Hundeart – der vom Aussterben bedrohte »Äthiopische Wolf«. Er hat unter seinen Verwandten das am höchsten gelegene Verbreitungsgebiet. Das teilt er sich mit den Blutbrustpavianen oder Dscheladas. Mit ihnen geht er ein ziemlich außergewöhnliches Bündnis ein: Die Wölfe können ungestört durch die riesigen Familienverbände der Affen streunen, ohne dass diese auch nur nervös werden. Dafür hätten sie guten Grund. Denn sie passen durchaus ins Beutespektrum der Wölfe – eigentlich ein sicherer Happen für Zwischendurch.
Aber die Wölfe verschonen die Paviane bewusst. Denn diese sind geschickt im Aufstöbern von Nagetieren – und auf die haben es die Wölfe bevorzugt abgesehen. Wenn sie mit Hilfe der Affen jagen, erwischen sie in mehr als zwei Dritteln der Versuche Beute, ohne deren Hilfe nur in einem Viertel. Das lohnt sich für die Wölfe so sehr, dass sie die Paviane am Leben lassen.
6. Löffelhund: Nahrungsspezialist in Afrika
Rehe, Hirsche, Antilopen, Nagetiere und Vögel – so stellt man sich üblicherweise das Beutespektrum von Wolfsarten vor. Doch der afrikanische Löffelhund weicht davon völlig ab: Er hat sich fast komplett auf Termiten spezialisiert. Die machen 90 Prozent seiner Nahrung aus. Die restlichen 10 Prozent bestehen überwiegen aus Insekten und Wirbellosen. Ganz selten verspeist er kleine Nagetiere oder Eidechsen.
Den Namen »Löffelhund« hat er auf Grund seiner beeindruckend großen Ohren. Mit denen hört er nicht nur gut, sondern gibt auch überschüssige Wärme ab.
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