Wissenschaftliche Methodik: Forschung in der Reproduzierbarkeitskrise?
Wissenschaft ist eine große gemeinsame Kraftanstrengung unzähliger Generationen von Forschern. Eine Studie reicht da keineswegs aus, um ein bestimmtes Ergebnis als gesichert in Stein meißeln zu können. In den letzten Jahren wurde in einigen Disziplinen, vor allem in der Biomedizin und der Psychologie, ein Problem immer deutlicher: Viele Studienergebnisse ließen sich in nachfolgenden Untersuchungen nicht reproduzieren. Das Wissenschaftsjournal Nature hat nun zu dem Thema eine Onlineumfrage unter Wissenschaftlern aus allen möglichen Disziplinen durchgeführt und die Resultate für ein kurzes Video aufbereitet.
Der zweiminütige Film selbst ist äußerst reduziert gehalten und beschränkt sich darauf, mit kargen Animationen einige der Ergebnisse der Umfrage zu visualisieren. Demnach antwortete rund die Hälfte, es gebe eine bedeutsame Krise. Auf mögliche Ursachen für dieses Phänomen aus Sicht der Befragten geht der Film leider nur sehr kurz ein. Manchmal könnten kleine Veränderungen im Versuchsaufbau den Unterschied ums Ganze machen. Auch würden sich Forscher teilweise nur die Rosinen in ihren Daten herauspicken, sprich statistisch signifikante Ergebnisse.
Man könnte noch einige Gründe ergänzen: So ist beispielsweise die statistische Power so mancher Studie etwa auf Grund zu kleiner Probandenzahlen schlicht zu niedrig. Forscher stoßen in der Folge viel leichter auf einen möglicherweise rein zufälligen Zusammenhang, etwa zwischen der Einnahme eines Medikaments und verbessertem Wohlbefinden. Wer sich für weitere Ursachen und mögliche Lösungen der Reproduzierbarkeitskrise interessiert, dem sei ein begleitender Artikel auf Nature News und dieses Paper ans Herz gelegt.
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