Raumfahrt: Gekonnte Landung
Die Hauptmission der Rakete war eher unspektakulär: Falcon 9 hatte die Aufgabe, elf Kommunikationssatelliten im All auszusetzen. Ungleich spannender war, was die private Raumfahrtfirma SpaceX bei diesem Spart ebenfalls versuchen wollte: Die erste Raketenstufe der Falcon 9, in der die meisten Triebwerke verbaut sind, sollte unbeschadet wieder auf der Erde landen. Das hatte die letzten Male, damals noch auf einer Plattform im Wasser, nicht so recht klappen wollen (Video: SpaceX Rocket's First Stage Crashes During Landing Attempt).
Ziel ist es natürlich, das Bauteil zu recyceln. So will die Firma, die mittlerweile häufig mit Versorgungsflügen zur Internationalen Raumstation beauftragt wird, massiv Kosten sparen.
Besonders interessant fand ich nun aber, wie SpaceX - die kalifornische Firma von Elon Musk, Mitgründer von PayPal und Gründer von Tesla Motors - diesen Start kommuniziert hat. Das Video ist schön gemacht, mit klarer Struktur: unten die Zeitleiste, oben einige wenige Telemetriedaten, oben rechts ein Inset-Fenster mit zweitem Bildmaterial. Dort, wo ich bei anderen Videoübertragungen insbesondere staatlicher oder überstaatlicher Raumfahrtagenturen eher sterile Computergrafiken erinnere, hat SpaceX viel schönes Material von Kameras gezeigt, die mit der Rakete mitflogen. Wer immer da Videoregie geführt hat, hatte Respekt vor solchen Originalbildern - da wird dann eben eine Weile lang der glühende Raketenmotor gezeigt, auch wenn gerade nichts Besonderes passiert. Andere hätten da schon längst wieder weggeschnitten auf das nächste Interview.
Das Kommentatorentrio und der Umstand, dass SpaceX hinter dem gläsernen Kontrollraum offensichtlich einen beachtlichen Teil seiner Angestellten versammelt hat, die mitfiebern und mitjubeln, vermittelt die Aufbruchstimmung, die bei SpaceX herrscht (auch wenn das zwischendurch anbrechende "USA! USA! USA!" einem als Nichtamerikaner etwas merkwürdig aufstößt).
Dass die zurückgekehrte erste Stufe dann ruhig auf ihrem Landeplatz auf Cape Canaveral stehenbleibt, ist tatsächlich etwas Besonderes. Genau in diesem Aspekt klaffen die Schilderungen gerade früherer Science-Fiction-Geschichten, in denen Raketen butterweich auf Planeten aufsetzten, und die Wirklichkeit bislang ja besonders deutlich auseinander.
Insgesamt eine sehr schöne Präsentation und ein klares Zeichen, dass SpaceX nicht nur in die Raumfahrtindustrie, sondern auch in die Berichterstattung über Raketenstarts angenehm frischen Wind bringt
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben