Klimawandel: Gletscherschmelze – ein langer Moment des Abschieds
Im 19. Jahrhundert zog Alaska Völkerscharen hoffnungsvoller Goldsucher an. Ungeachtet der harschen Lebensbedingungen ließen sie am Klondike-Fluss kein Sandkorn auf dem anderen. Im 21. Jahrhundert durchläuft das nördlichste Bundesland der USA einen weiteren Wandel. Er ist ebenfalls menschengemacht, allerdings weitaus radikaler: Infolge der globalen Erwärmung schmelzen seine Gletscher.
Der Videoclip des amerikanischen Dokumentarfilmers Raphael Rogers zeigt mit starken Bildern den Rückzug des Eises am Golf von Alaska, gesehen durch die Augen des Gletscherführers Rick Brown, der in einer Kleinstadt am Rand des Kenai Fjords National Park ein Abenteuerzentrum betreibt. Während die Kamera über ausgedünnte Gletscherzungen und verregnete Wälder zwischen dem Matanuska- und dem Exit-Gletscher gleitet, beschreibt der weißhaarige alte Mann ohne Wertung, Schuldzuweisung oder Bitterkeit, wie die Schmelze mit zunehmender Geschwindigkeit fortschreitet – ein unwiederbringlicher Verlust, den der Film eindrucksvoll dokumentiert.
Seine Beobachtungen vor Ort decken sich mit Erkenntnissen von Eisforschern. In den Polargebieten stiegen die Temperaturen im vergangenen Jahrzehnt in den Polargebieten sehr viel steiler an als auf der übrigen Erde. Einer Studie von 2017 zufolge beschleunigte sich beispielsweise im benachbarten Kanada zwischen 2005 und 2015 die Oberflächenschmelze von Gletschern und Eiskappen drastisch. Damit trägt die Region inzwischen auch massiv zum Anstieg des Meeresspiegels bei.
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