Wissenschaftsgeschichte: Hätten die Nazis eine Atombombe bauen können?
Eine "deutsche Atombombe", so glauben viele, wäre durchaus realisierbar gewesen. Tatsächlich war es über Jahrzehnte eine dominierende Ansicht in der Wissenschaftsgeschichte, die im "Dritten Reich" verbliebenen Physiker hätten schon gewusst, wie man eine Bombe baut, aber die Umsetzung sei an der Machbarkeit gescheitert. So hätten etwa die Ressourcen während des Kriegs nicht für ein solch gigantisches Projekt gereicht.
In der Dezember-Ausgabe 2016 von Spektrum der Wissenschaft räumt Manfred Popp, ein führender Kernphysiker und der langjährige Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Karlsruhe (heute Teil des Karlsruher Instituts für Technologie, KIT), mit dieser Sichtweise auf. Sein gründliches Studium aller verfügbaren Unterlagen und Dokumente lässt nur einen Schluss zu: Die Physiker um Nobelpreisträger Werner Heisenberg hatten keinen Schimmer. Vor allem erkannten sie nicht den entscheidenden Unterschied zwischen einem explodierenden Kernreaktor und einer echten Bombe mit maximaler Sprengkraft.
Weitere Sendungen zum Thema "Die deutsche Atombombe" im Programm von unserem Kooperationspartner Hyperraum.TV:
Spurensuche im Uran-Archiv
Brückenschlag der zwei Kulturen
Die Angst der deutschen Atomphysiker
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.