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Optogenetik: Hören mit einem Lichtschalter im Ohr?

Mit Hilfe optogenetischer Tricks wollen Forscher taube Menschen besser hören lassen
Licht hören

Veröffentlicht am: 26.08.2016

Laufzeit: 0:07:38

Sprache: deutsch

Das vor allem in Göttingen angesiedelte Deutsche Primatenzentrum, dessen Wissenschaftler biologische und biomedizinische Fragestellungen an Primaten untersuchen, ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

Mit Licht hören – das klingt zunächst ein wenig absurd. Doch genau dieses Ziel verfolgt der Neurobiologe Tobias Moser von der Uni Göttingen, wie ein kurzer Film des Deutschen Primatenzentrums zeigt. Herkömmliche Cochlea-Implantate sind für taube Menschen die einzige Möglichkeit, akustische Eindrücke von ihrer Außenwelt zu gewinnen. Die Geräte wandeln akustische Signale in elektrische um, die wiederum die Nervenzellen der Cochlea, der Hörschnecke, stimulieren. Allerdings ermöglichen es die implantierten Elektroden ihren Trägern nur in engem Rahmen, Tonhöhen und Lautstärken zu unterscheiden.

Der 2015 mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnete Moser schlägt daher einen anderen Weg ein. Neuartige optische Cochlea-Implantate wandeln den Schall zunächst in Licht um, das dann von bis zu 100 in die Cochlea eingebrachten Mikro-Leuchtdioden an die Nervenzellen in der Umgebung ausgesendet wird. In diese baut Moser mit Hilfe von Tricks aus dem Werkzeugkasten der Optogenetik lichtempfindliche Proteine ein, die genau dann feuern, wenn sie Licht bestimmter Wellenlänge registrieren. So sollen sich die unterschiedlichen Frequenzen des Gehörten viel besser abbilden lassen. Bei Nagetieren hat das schon funktioniert (Pressemitteilung der Uni Göttingen von 2014), nun laufen Experimente an Primaten an.

Auch wenn das kurze Video kein optischer oder akustischer Leckerbissen ist: Es erklärt nicht nur die Methode verständlich, sondern führt auch vor Augen, welch ein langer Weg den Forschern noch bevorsteht, bevor das Verfahren so sicher und effektiv ist, dass es auch Patienten zugute kommen könnte.

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