Arte: Geheimnisvolle Bewohner der Lüfte
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben erst vor ein paar Jahren damit begonnen, die unzähligen Kleinstlebewesen in unserer Erdatmosphäre, das sogenannte Luftplankton, zu erforschen. Tierische und pflanzliche Mikroorganismen aller Art, Samen und Pollen werden durch den Wind von der Erde und aus dem Wasser emporgeweht und legen auf regelrechten »Luftautobahnen« lange Strecken zurück. Was genau passiert dort? Wie sehr werden diese Vorgänge durch das menschliche Leben und das Ökosystem unseres Planeten beeinflusst?
Schon im 19. Jahrhundert wurde die Existenz des Luftplanktons erstmals vermutet, Charles Darwin und Louis Pasteur beschrieben es in ihren Werken. Doch lange Zeit fehlte es an wissenschaftlichen Werkzeugen, um diese Lebensformen untersuchen zu können. Dank Satellitenbildern und Fortschritten in der Mikrobiologie ist das Luftplankton wieder in den Fokus der Wissenschaft gerückt.
Die Dokumentation begleitet Aerobiologen, Chemiker, Agrarwissenschaftler und Klimatologen. Sie untersuchen die Bedeutung der winzigen Lebewesen für die globale Biodiversität. An den Staubpartikeln, die in der Erdatmosphäre kreisen, hängen unzählige kleine Mitreisende. Dies birgt die Gefahr einer Übertragung von mikrobiellen Krankheiten über den Luftweg. Außerdem zeigt sich die Wissenschaft alarmiert über die beunruhigenden Veränderungen der Luftqualität. Wüstenbildung und Abholzung beeinflussen das Leben in der Atmosphäre ebenfalls negativ. Die Dokumentation greift auch neueste Untersuchungen auf, denen zufolge bestimmte Bakterien, die in den Wolken leben, sogar Niederschläge beeinflussen könnten. Wer sich mit den kleinen Bewohnern der Lüfte beschäftigt, wird schnell ihre große Bedeutung für das Leben der Menschen erkennen.
Der öffentlich-rechtliche Sender ARTE ist eine deutsch-französische Kooperation mit Schwerpunkt Kultur und Gesellschaft.
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