Dass wir Farben wahrnehmen, bedeutet eigentlich nur, dass in unserem Gehirn ein entsprechender Eindruck entsteht. Physikalisch gesehen gibt es in unserer Welt aber keine Farben, sondern nur elektromagnetische Wellen unterschiedlicher Wellenlänge. Das Licht, das ein farbig aussehender Körper abstrahlt, ist nicht blau oder rot, sondern schlicht ein Gemisch von Wellen. Sind Farben also nichts als eine Illusion?

Um zu verstehen, dass sie letztlich subjektive Empfindungen sind, muss man sich nur den Unterschied zwischen blind, farbenblind und normalsichtig klarmachen. Der US-Videoblogger Michael Stevens ist auf seinem äußerst populären YouTube-Kanal Vsauce diesen Fragen nachgegangen, die auch Philosophen seit langer Zeit beschäftigen. In seinem Clip führt er dazu verschiedene Konzepte und Probleme der Philosophie des Geistes ein: nicht nur solche zur Farbwahrnehmung, sondern auch allgemeinere Überlegungen dazu, wie ein Wahrnehmender seine Außenwelt subjektiv repräsentiert.

Man merkt dem Video übrigens sehr positiv an, dass Stevens früher Theaterkurse besucht hat. Mit ausdrucksreicher Gestik und Mimik begleitet er seinen guten Text und unterhält zugleich. Das macht sogar so viel Spaß, dass man gerne auch weitere seiner zahlreichen Videos sehen will. Spielerisch führt er seine Zuschauer in ein schwieriges Gebiet ein und weckt Interesse daran, mehr wissen zu wollen. Empfehlenswert für jeden, der sich für die Probleme der Sinnesphysiologie und der Philosophie des Geistes interessiert.