ADHS: Kleines Träumerle
Buchstaben tanzen wild auf dem Blatt herum, setzen sich immer wieder neu zusammen, bis sie schließlich vom Blatt fallen. Der Film des schwedischen Kurz- und Trickfilmproduzenten Erik Rosenlund zeichnet das sensible Porträt eines Kindes, das sehr verträumt ist und Schwierigkeiten hat, sich auf eine Sache wie etwa die Schulaufgaben zu konzentrieren. Manch einer interpretiert den wunderschön gezeichneten Film darum als eine Darstellung der Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung, ADHS.
So manchen Zuschauer mag dies – das zeigt sich auch an den Kommentaren auf YouTube – irritieren. Schließlich kennt man Kinder mit ADHS über die Medien vermittelt meist nur als unruhige Zappelphilippe. Doch weit weniger bekannt ist: Es gibt auch eine Form der Störung, bei der die Betroffenen weniger hyperaktiv sind, also motorisch unruhig, als vielmehr verträumt und unaufmerksam.
Übrigens sind wie bei vielen psychischen Störungen auch bei ADHS die Grenzen zum "Normalsein" fließend. Denn natürlich gibt es auch Kinder, die sich schlecht konzentrieren können und dennoch nicht von der Entwicklungsstörung betroffen sind. ADHS ist eine Störung, bei der verschiedene Symptome mit einer bestimmten Schwere zusammenkommen müssen – Symptome, für die es keine bessere Erklärung gibt als das Vorliegen der Störung selbst.
Wie auch immer man den Film letztlich für sich im Detail interpretiert: Er schafft es, dem Zuschauer Verständnis für Kinder nahezubringen, die ohne böse Absicht nicht immer das leisten, was Erwachsene von ihnen erwarten.
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