Künstliche Intelligenz: Mensch oder Maschine?
Kann eine Maschine gegenüber Menschen als Mensch durchgehen? Das will ein Video aus der didaktischen Reihe TED-ED, einem Ableger der Konferenzorganisation TED, wissen. Diese Frage steht nämlich im Zentrum des berühmten Turing-Tests des britischen Mathematikers Alan Turing (1912-1954).
Das von dem Pädagogen Alex Gendler konzipierte kleine Film erklärt Turings Test gleich zu Beginn nicht ganz korrekt als "Weg, künstliche Intelligenz zu messen". Denn Turing führte den Test vielmehr als ein Gedankenexperiment ein, um zu argumentieren, dass Maschinen zumindest im Prinzip "denken" können. Dabei betrachtete er allerdings den Begriff des Denkens als so schwer zu fassen, dass er ihn kurzerhand durch eine überprüfbare Frage ersetzte: "Gibt es vorstellbare digitale Computer, die im Imitationsspiel gut abschneiden würden?"
Das Imitationsspiel erklärt das TED-ED-Video recht anschaulich. Ist ein Gesprächspartner, den man nicht zu Gesicht bekommt, sondern mit dem man über eine Tastatur kommuniziert, ein Mensch oder eine Maschine? Kann man die Konversation eines künstlichen Gesprächspartners nicht von der eines humanen Gegenübers unterscheiden, hat der Computer den Test bestanden.
Chatbots, textbasierte künstliche Dialogpartner, gibt es heute viele, doch noch immer sind die meisten zu simpel, um als Mensch durchzugehen. Das Video zeigt humorvoll, wie einige frühe und aktuelle Chatbots beim Turing-Test abschneiden. Dabei ist allerdings die Darstellung eines Bots, der einen paranoid-schizophrenen Menschen imitierte, wenig einfühlsam gegenüber denjenigen ausgefallen, die tatsächlich unter einer solchen psychiatrischen Erkrankung leiden.
Auch einen wichtigen Hinweis gibt das Video: Menschen neigen dazu, einer ganzen Reihe von Dingen wie Naturphänomenen bewusste Intentionen zuzurechnen. So bestehen viele Programme den Test allein deshalb, weil sie ihre Chatpartner mit Tricks über ihre Maschinennatur hinwegtäuschen.
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