Urknall, Weltall und das Leben: Meteoritenfall Ribbeck bei Berlin 2024
Asteroiden kommen uns normalerweise nicht sehr nahe. Doch am 20. Januar 2024 wurde ein etwa 1 Meter großer Brocken entdeckt, der nur knapp drei Stunden später auf die Erdoberfläche traf.
Beim Eintritt in die Atmosphäre leuchtete das Objekt als mondhelle Feuerkugel auf. Nach dem Ende der leuchtenden Bahn in rund 20 km Höhe gingen die Fragmente als Meteorite zu Boden. Beobachtungen der Feuerkugel durch Video-Kameras erlaubten eine genaue Berechnung des Fallortes, der sich westlich von Nauen in Ribbeck befand. Sofort wurden Such-Aktionen organisiert, um das frische Material schnell für Untersuchungen zu sichern. Ab dem 23. Januar wurden insgesamt mehr als 200 dokumentierte Fundstücke eingesammelt.
Es stellte sich heraus, dass es ein überaus seltenes Material ist (Meteoritentyp Aubrit, benannt nach dem Fundort des ersten derartigen Stückes in Aubres, Frankreich, 1836). Es stammt wohl aus einem heißen Bereich unseres Sonnensystems und der Kleinkörper hat in seiner Geschichte viele Kollisionen erlebt. So ist das Material sehr fragil; viele Stücke sind beim Aufprall zersplittert. Die Schmelzkruste ist glasartig und voller Blasen und muss sehr schnell erstarrt sein. Einzelne Proben sind auch noch in Laboren für Isotopenuntersuchungen. Es ist erst das vierte Mal, dass Stücke eines zuvor als Asteroid beobachteten Objekts am Boden zu finden waren.
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