Arte: Das Projekt Biontech
Seit Anfang des Jahrhunderts widmet sich das Medizinerpaar Uğur Şahin und Özlem Türeci dem Ziel, die Krebsmedizin zu individualisieren. Bei der von ihnen gegründeten Firma Biontech steht dabei die mRNA-Technologie im Mittelpunkt. Eine Forscherin, die sich schon länger intensiv damit auseinandersetzt, ist die Ungarin Katalin Karikó; Ugur Şahin holt sie vor einigen Jahren zu Biontech.
Das »m« in mRNA steht für »messenger«, also Bote, RNA für Ribonukleinsäure. Die mRNA überträgt die Informationen für die Produktion eines Antigens an unsere Zellmaschinerie, die Proteine herstellt. Zellen in unserem Körper präsentieren dann das selbst produzierte Antigen auf ihrer Oberfläche und lösen dadurch die gewünschte spezifische Immunantwort aus.
Die Idee, mRNA-Forschung auch für Impfstoffe gegen Viren anzuwenden, kam Şahin und Türeci im Januar 2020. Sie lasen von einem Virus im chinesischen Wuhan und entschieden sich innerhalb weniger Stunden: Biontech widmete sich ab sofort der Suche nach einem Impfstoff gegen Sars-CoV-2. Im ersten Schritt brauchen sie dazu viel Geld und gute Nerven. Die Brüder Andreas und Thomas Strüngmann, Gründer des Pharmaunternehmens Hexal, sind unter den Geldgebern.
Viele Investoren, langjährige Erfahrung, ein engagiertes Team und die Kooperation mit Pfizer machen es möglich: Comirnaty wird als erster Impfstoff gegen Sars-CoV-2 zugelassen und Millionen Menschen können damit geimpft werden.
Doch wie geht es nun bei der Krebsforschung weiter? Kann die mRNA-Technik auch bei der Bekämpfung der Malaria und anderen Krankheiten helfen?
Michael Schindhelm gelingt ein intimer Blick hinter die Kulissen des Unternehmens an der Mainzer Goldgrube.
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