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Hundeartige: Noch mehr faszinierende Fakten über Hunde aller Art

Hunde gehören zu den beliebtesten Haustieren; um wenige Tiere ranken sich mehr Legenden und Mythen als um Wölfe. Doch viele andere Vertreter der Hundeartigen sind bislang kaum erforscht, obwohl sie uns so nahe sind. Wir stellen einige der interessantesten wissenschaftlichen Erkenntnisse vor.
© Spektrum.de
Canidae (Teil 2)

Veröffentlicht am: 26.06.2018

Laufzeit: 0:04:47

Sprache: deutsch

5. Falklandwolf: Verlust auf den Inseln

Die Hundefamilie musste leider bereits einen Totalverlust beklagen. Der Falklandwolf starb 1876 aus. In jenem Jahr erschossen Viehzüchter das letzte bekannte Exemplar, weil sie um ihre Schafe fürchteten. Dabei war dieser Wolf in verschiedener Hinsicht einzigartig: Vor der Ankunft der ersten Siedler war er das einzige Landsäugetier auf den Falklandinseln. Mangels natürlicher Feinde waren die Falklandwölfe sehr zahm.

Charles Darwin verglich Exemplare auf den östlichen Inseln mit denen auf den westlichen. Aus den körperlichen Unterschieden zog er die ersten Schlüsse für seine Evolutionstheorie.

Bis heute ist nicht völlig geklärt, wie der Falklandwolf überhaupt auf diesen entlegenen Flecken Erde im Atlantik kam. Vermutlich über das Packeis, glauben Biologen. Denn mit dem Festland waren die Falklandinseln damals wie heute nicht verbunden.

4. Marderhund: Neuankömmling in Deutschland

Auf den ersten Blick sieht er gar nicht wie ein Hund aus, eher erinnert er an einen großen Marder. Daher auch sein Name: Marderhund. Hier zu Lande ist er ein echter Neuankömmling. Ursprünglich kam er nur in Ostasien vor. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde er dann in Russland und der Ukraine angesiedelt: Dort war sein Pelz begehrt. In den letzten Jahrzehnten breitete sich der Marderhund immer weiter Richtung Westen aus. Mittlerweile besiedelt er sogar weite Teile Ostdeutschlands sowie Österreichs. Und damit ist wahrscheinlich noch lange nicht Schluss: Denn die jungen Männchen wandern auf der Suche nach neuen Revieren und Weibchen sehr weit. Im Gegensatz zu anderen Hundearten halten Marderhunde in nördlichen Regionen übrigens einen richtigen Winterschlaf.

3. Goldwolf: Jüngstes Familienmitglied

200 Jahre hatten Biologen es vermutet, doch erst eine Genstudie brachte Gewissheit: In Afrika lebt neben dem Äthiopischen Wolf eine weitere Art – der Afrikanische Goldwolf. Mit diesem Zuwachs vergrößert sich die Hundefamilie auf 36 Spezies. Der Goldwolf sieht auf den ersten Blick aus wie der Goldschakal aus Europa, und er verhält sich auch so. Daher hat man ihn bislang als Unterart der Schakale betrachtet.

Allerdings hat er schärfere und kräftigere Zähne, längere Ohren und eine höhere Stirn. Die Untersuchung seiner Gene hat schließlich belegt: Der Goldwolf ist enger mit Grauwölfen und Kojoten verwandt als mit seinem vermeintlichen Zwilling, dem Schakal.

2. Waldhund: Unbekannter aus dem Regenwald

Von der Anmutung her gleichen Waldhunde großen Dackeln – und wie diese sind sie sehr mutig. Es gibt Berichte, wonach Waldhunderudel versucht haben, Tapire zu erlegen. Die sind 30-mal schwerer als die kleinen Hunde. So schilderte dies zumindest ein Augenzeuge aus Bolivien.

Sicher weiß man: Die Tiere können tatsächlich Nabelschweine und Pampashirsche erlegen, die ebenfalls deutlich größer sind. Biologen wissen bislang nur wenig über Waldhunde. Lediglich, dass sie dichte Regenwälder besiedeln und über ihr gesamtes Verbreitungsgebiet hinweg relativ selten sind.

1. Fennek: Zwerg mit Riesenohren

Der Kleinste ist gleichzeitig der Größte – zumindest in einem deutlich sichtbaren Detail. Der Fennek oder auch Wüstenfuchs hat unter seinen Verwandten in Relation zur Körpergröße die größten Ohren. Die Lauscher des Zwergs machen ganze 20 Prozent seiner Körperoberfläche aus. Wie mit Schalltrichtern spüren die Fenneks damit ihre spärlich vorhandene Beute auf. Außerdem kontrollieren die Tiere mit den Riesenohren ihre Körpertemperatur. Zahlreiche Blutgefäße durchziehen die Lauscher und geben über die Haut Wärme an die Umgebung ab. Mit dieser eingebauten »Klimaanlage« sind sie ideal für ihre Heimat ausgerüstet: die Wüste Nordafrikas. Auch die Nieren der Fenneks sind perfekt an die Trockenheit angepasst: Sie halten sehr viel Wasser im Körper zurück. So können die Füchse mitunter tagelang durch die Wüste streunen, ohne trinken zu müssen.

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