Steuerung von Neuronen mit Licht : Optogenetik-Pionier Peter Hegemann im Porträt
Peter Hegemann ist Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin und Leiter der Arbeitsgruppe für experimentelle Biophysik. 2015 wurde er mit dem Hector Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Seither ist er Mitglied der Hector Fellow Academy, einem Netzwerk aus Spitzenprofessor*innen der Ingenieurs- und Naturwissenschaften, Medizin und Psychologie.
Der weltweit führende Experte der Photobiologie gilt als Mitbegründer der Optogenetik, die Methoden der Optik und Genetik zur nicht-invasiven Anregung einzelner Neurone kombiniert. Seine Forschung an Photorezeptoren von Algen führte zur Entdeckung lichtabhängiger Ionenkanäle. Die involvierten Proteine, sogenannte „Kanalrhodopsine“, ermöglichen die präzise Kontrolle von genetisch modifizierten Zellen durch Lichtimpulse. Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten zur Behandlung neuronaler Erkrankungen. So werden beispielswiese innovative Behandlungsmethoden für die Parkinson-Krankheit erforscht.
In der Hector Fellow Academy leitet Peter Hegemann gemeinsam mit Hector Fellow Karl Leo von der Technischen Universität Dresden ein interdisziplinäres Projekt mit dem Titel „Hochauflösende Optogenetik mit organischen Leuchtdioden“. Ziel des Projektes ist es, neuartige Leuchtdioden, die verschiedene Lichtfarben imitieren können, an den lichtempfindlichen Proteinen zu testen und die Signalausbreitung innerhalb eines neuronalen Netzwerkes zu untersuchen. Mit im Team von Peter Hegemann ist der Nachwuchswissenschaftler Rodrigo Fernandez Lahore maßgeblich am Projekt beteiligt.
Die Hector Fellow Academy ist eine junge Wissenschaftsakademie, die 2013 mit dem Ziel der Vernetzung der Hector Wissenschaftspreisträger*innen gegründet wurde. Mit dem Hector Wissenschaftspreis werden jährlich Professor*innen aus Deutschland für ihre herausragende Forschung und Lehre in den Ingenieurs- und Naturwissenschaften, Medizin oder Psychologie ausgezeichnet. Die Hector Fellow Academy bietet ihren Mitgliedern eine Plattform zum Austausch und ermöglicht gemeinsame interdisziplinäre Forschungsprojekte. Um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, finanziert sie Promotionsstellen und vergibt den Hector Research Career Development Award, welcher junge Wissenschaftler*innen auf dem Weg zur Professur unterstützt.
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