Corona-Testverfahren: Universität Innsbruck entwickelte neuartiges Corona-Testverfahren
Wie von der österreichischen Bundesregierung und der WHO gefordert, ist zur Bekämpfung des neuen Coronavirus eine starke Steigerung der Kapazitäten für Coronavirus-Tests wesentlich. Darauf reagiert die Universität Innsbruck nun mit der umgehenden Entwicklung und Evaluierung eines neuen Hochdurchsatzverfahrens zur genetischen Analyse von Patientenproben an ihrer Fakultät für Biologie. Am Institut für Zoologie und am Institut für Mikrobiologie der Universität Innsbruck wurden bereits im März gemeinsam mit der Sinsoma GmbH, einem Spin-off-Unternehmen der Universität Innsbruck, mehrere erfolgreiche Machbarkeitstests für eine Hochdurchsatz-CE-PCR zum Nachweis des SARS-CoV-2-Virus durchgeführt. Das Unternehmen bietet nun PCR-Tests auf das Coronavirus SARS-CoV-2 und Antikörper-Tests an.
Die Nadel im Heuhaufen finden
Dieser Ansatz bedient sich der Koppelung von hochsensitiver Endpunkt-PCR und Kapillarelektrophorese (CE) im Gegensatz zu herkömmlichen Real-Time-PCR-Protokollen, um genetische Spuren des Virus in Proben aufzuspüren. Das gelingt dadurch, dass spezifische, sehr kurze DNA-Sequenzen – sogenannte Primer – verwendet werden, welche an die RNA des Virus andocken. Damit wird es möglich, die Nadel im Heuhaufen zu finden. Bereits wenige coronaspezifische Moleküle reichen aus, um mithilfe des Verfahrens der Innsbrucker Wissenschaftler*innen entdeckt zu werden. Neu am Innsbrucker Ansatz ist, dass damit eine CE-PCR-Analyse im Hochdurchsatz möglich ist. Das Innsbrucker Labor kann bis zu 1.000 Tests pro Tag durchführen und diese Kapazitäten dann schrittweise auch ausbauen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.