Ökologie: Wie reagiert ein Alpensee auf den Klimawandel?
Im Sommer 2015 wurde der Gossenköllesee Teil des international renommierten Forschungsnetzwerks GLEON (Global Lake Ecological Observatory Network). Seit 1975 führen Wissenschaftler dort vor allem Untersuchungen durch, die sich mit der Wirkung der globalen Umweltveränderungen auf hochalpine Gewässer und deren Einzugsgebiete beschäftigen. Der Gossenköllesee liegt auf 2417 Meter Seehöhe in den Stubaier Alpen und ist ein wichtiger Forschungsstandort der Uni Innsbruck sowie Fokus von zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten. Zudem ist der See ein Ausbildungsstandort für eine Vielzahl von Studierenden sowie Schülerinnen und Schüler, die diese hochempfindlichen alpinen Lebensräume im Rahmen von Exkursionen und Projekten kennenlernen.
Um die wissenschaftlichen Untersuchungen im Gossenköllesee langfristig abzusichern, ist das Gewässer und dessen Einzugsgebiet nun offizielles Mitglied von GLEON. In diesem Programm werden weltweit Langzeitdaten von Seen gesammelt und interpretiert, um die Entwicklung dieser Ökosysteme unter dem Aspekt des Klimawandels feststellen zu können.
Eine Besonderheit des Gossenköllesees ist das Auftreten einer Kieselalgenart der Gattung Fragilaria, die bisher in keinem anderen Hochgebirgssee der Welt entdeckt wurde. Erwähnenswert ist auch das Vorkommen von Bachforellen, die noch aus dem künstlichen Besatz durch Kaiser Maximilian um 1500 stammen. Während seiner Herrschaftszeit veranlasste er aufgrund seiner Passion für die Fischerei, viele Tiroler Bergseen mit Forellen und Saiblingen zu besetzen.
Das kurze Video zeigt Forscher dabei, wie sie zu allen Jahreszeiten im See Daten sammeln und Proben analysieren.
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