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Pharmazie: Edelweiß hat heilende Kräfte

Pharmazeuten der Uni Innsbruck rund um Hermann Stuppner belegen, was die Volksmedizin schon lange weiß: Edelweiß hat heilende Kräfte. Sie konnten mehr als 60 Einzelsubstanzen beschreiben und fanden auch zwei bislang unbekannte Stoffe: Leoligin und Edelweiß-Säure.
http://vimeo.com/358006564
Pharmazie: Edelweiß hat heilende Kräfte

Universität Innsbruck

Veröffentlicht am: 26.08.2019

Laufzeit: 0:06:39

Sprache: deutsch

Die Universität Innsbruck ist die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich.

Das Edelweiß, die wohl bekannteste Alpenpflanze, ist die österreichische Arzneipflanze des Jahres 2019. Obwohl es zu den streng geschützten Alpenpflanzen gehört, wird es aus Wildsammlung schon über Jahrhunderte als Arzneipflanze genutzt. Die Forschungsgruppe um Prof. Hermann Stuppner vom Institut für Pharmazie der Universität Innsbruck erforscht seit Jahren die Inhaltsstoffe der Alpenpflanze.

Aufgrund einiger erst in den letzten Jahren entdeckten Inhalts- bzw. Wirkstoffe finden sich Edelweiß-Extrakte heute vor allem in Kosmetika. Nachdem die Nachfrage jedoch nicht aus Wildsammlung gedeckt werden könne, habe man in den letzten zwei Jahrzehnten im Zuge eines Projekts zur Domestikation von Alpenpflanzen in der Schweiz auch Edelweiß in Kultur genommen. Auf der Grundlage von Biodiversitätsstudien wurde die Sorte Helvetia gezüchtet.

Das Alpenedelweiß wird seit Jahrhunderten in der traditionellen Volksmedizin verwendet. Extrakte aus verschiedenen Pflanzenteilen wurden zur Behandlung von Bauchschmerzen, Erkrankungen des Respirationstraktes, Herzkrankheiten, vor allem aber gegen Ruhr und Durchfall eingesetzt.

Insgesamt konnten bisher mehr als 60 Inhaltsstoffe aus den oberirdischen Anteilen bzw. den Wurzeln von Edelweiß isoliert und strukturell charakterisiert werden. Diese sind größtenteils den drei Substanzklassen Flavonoide, Kaffeesäurederivate und Terpene zuzuordnen. Die Forschung über Edelweiß habe in jüngster Zeit große Fortschritte erzielt und werde weitergeführt. Das Ende 2006 gegründete Netzwerk HMPPA entwickelt Naturstoffe und pflanzliche Arzneistoffe und setzt Erkenntnisse über deren Wirkung gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft nach modernsten wissenschaftlichen Standards um.

Institut für Pharmazie: https://www.uibk.ac.at/pharmazie/
Arbeitsgruppe für Pharmakognosie: https://www.uibk.ac.at/pharmazie/pharmakognosie/

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