Stammzellforschung: Hautzellen zu Hirnzellen umprogrammieren
Lässt sich die eigene Haut nutzen, um mithilfe umprogrammierter Hautzellen zum Beispiel die neurodegenerative Alzheimer-Krankheit zu bekämpfen? Oder kann sie als Ausgangspunkt zur Entwicklung ganzer Organe dienen? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen den Molekularbiologen und Stammzellforscher Frank Edenhofer von der Universität Innsbruck, der hier im Video vorgestellt wird. Selbst "Mikrogehirne" scheinen denkbar: dreidimensionale Zellstrukturen, die dem Gehirn sehr ähnlich sind und sich aus Kulturen von Stammzellen entwickelt haben. Seine Technik, aus normalen Hautzellen Gehirnstammzellen zu züchten, hat der Innsbrucker Forscher sogar schon patentiert.
Der Weg zu Durchbrüchen, die auch Patienten zu Gute kommen, ist zwar weit. Doch der Ansatz des Professors für Genomik, "normale" Körperzellen so umzuprogrammieren, dass sich aus ihnen unterschiedlichstes Körpergewebe entwickeln kann, funktioniert bereits. Und schon heute lässt sich auf diese Weise untersuchen, wie Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson entstehen oder wie sich die Wirkungsweise von Medikamenten verbessern lässt. Vor allem hilft die Technik auch, immer häufiger auf die Verwendung embryonaler Stammzellen und auf Tierversuche zu verzichten.
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