Immunsystem: Wie Birkenpollen Allergien auslösen
Worin liegt der Schlüssel für die allergische Wirkung des Birkenpollenallergens? Geht es dabei vielleicht weniger um seine Bestandteile als um die dreidimensionale Struktur des Proteins? Wenn das so wäre, könnte man vielleicht besser verstehen, wie Allergikern zu helfen ist – schließlich reagiert jeder zweite Pollenallergiker speziell auf die Birkenblüte.
Eine Antwort auf die Frage könnte die Kernspinresonanzspektroskopie liefern. WissenschaftlerInnen am Institut für Organische Chemie der Uni Innsbruck haben das allergieauslösende Protein mit diesem Verfahren analysiert. Ein riesiger Magnet spielt dabei die Hauptrolle – die Feldstärke in dem raumhohen Instrument übertrifft die des Erdmagnetfelds um das 100 000- bis 200 000-fache. Setzt man eine Proteinprobe dem Magnetfeld aus, beginnen die Wasserstoffatome darin, messbare Signale auszusenden. Die wiederum geben schließlich Auskunft über die Struktur des Proteins.
Der Befund des Innsbrucker Chemikers Martin Tollinger: Proteine, die fast identisch erscheinen, können sich trotzdem in ihrer Struktur unterscheiden. Das hat entscheidende Konsequenzen: Mal haben sie allergene Wirkung, mal sind sie völlig harmlos. Mit Hilfe dieses Wissens lassen sich nun möglicherweise zielgerichtetere Therapien entwickeln.
Im Magazin der Universität Innsbruck berichtet Susanne Röck detaillierter über die Pollen mit flexibler Wirkung (Online-Ausgabe, S. 8).
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