Klimaforschung: Perlen aus der Rubrik "Klartext"
Bereits der Wahlsieg Donald Trumps und seine Kandidatenliste für Regierungsämter, die vom Ex-Chef des rechtsradikalen Faktenverweigerungsportals Breitbart News angeführt wurde, hatten US-Wissenschaftler in Alarmzustand versetzt. Speziell im Bereich der Klimaforschung zeichneten sich tiefschwarze Aussichten für die nächsten vier Jahre ab. Früh kündigte Trump unter anderem an, Mittel für NASA-Satelliten streichen zu wollen, die die Erde und ihr Klima beobachten. Kurz darauf begann sein Übergangsteam damit, Namenslisten von Klimaforschern anzulegen. Auch der mittlerweile amtierende Präsident sandte noch keine beruhigenden Signale.
Wer angesichts dieser Situation in Sorge um die Wissenschaft oder ganz generell um das Primat des vernunftgesteuerten Handelns ist, kann sich bei Jerry Brown Inspiration holen. Das Video zeigt die komplette Aufzeichnung der Rede des kalifornischen Gouverneurs, die ebenso wie seine anschließenden Mitteilungen lauter Perlen aus der Rubrik "Klartext" enthält. Gehalten hatte er sie auf dem Jahrestreffen der American Geophysical Union (AGU) Mitte Dezember 2016 in San Francisco, mit 24 000 Teilnehmern eine der größten wissenschaftlichen Tagungen der Welt. Diesmal stand sie bereits ganz im Zeichen düsterer Zeiten.
Brown machte jedem klar, dass die "United States of America" alles andere als “vereinigt” hinter einem Präsidenten Trump stehen, wenn es um die Zukunft der Wissenschaft geht. Mit tiefem Ernst und trockenem Humor nannte er die enorme Gefahr des Klimawandels beim Namen und sparte nicht mit deutlichen Worten ("Breitbart and the other clowns") in Richtung der neuen Regierung und ihrer Propagandamaschine. Seine Ankündigung "Wenn Trump die Satelliten abschaltet, wird Kalifornien seinen eigenen verdammten Satelliten lancieren" verbreitete sich gar wie ein Lauffeuer über Twitter.
Nicht einmal eine Anspielung auf das Kommunistische Manifest von Marx und Engels scheute der US-Demokrat, als er an die versammelten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler appellierte, sich angesichts der neuen politischen Lage nicht einschüchtern zu lassen und den Kampf für die Wahrheit aufzunehmen.
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