DAI Heidelberg: Wenn die Würde auf der Strecke bleibt
Endorphine produzieren Glücksgefühle. Das Belohnungssystem hat Vorrang gegenüber höheren Funktionen wie Würde oder Empathie. Auch wenn es ums pure Überleben geht, kann die Würde auf der Strecke bleiben. Borwin Bandelow versucht, im Vortrag die Würde zu erklären.
Kein Neurowissenschaftler weiß, wo die Würde im Gehirn sitzt. Aber es gibt Vermutungen: In unserem Stirnhirn werden soziale Inhalte verarbeitet. Gefühle wie Respekt, Hochachtung, Scham, Anerkennung und Würde sind hier wahrscheinlich angesiedelt. Der Gegenspieler des sozialen Gehirns ist das Belohnungssystem. Immer wenn Menschen unter Belastung stehen, etwa durch Kriege, Hunger oder Katastrophen, setzt sich das Belohnungssystem durch – und die Würde bleibt auf der Strecke.
Borwin Bandelow ist Neurologe, Psychiater und ein bekannter Angst-Experte.
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